Schroddis Tag 572 – Urlaub

21 11 2011

Ort: Km 24.593, Kurz vor Gympie
Ortszeit: RoadtripTag 174, 21.11.2011, 21.00 Uhr
Wetter: 20 Grad, Sternenhimmel
Anwesende: Moskitos und Grillenzirpen

Unser zweitaegiger Segeltrip ist nun um. Eigentlich kann ich nicht viel darueber erzaehlen ohne nicht in unkontrolliertes Schwaermen auszubrechen. Bei manchem Anblick ist mir nicht nur die Spucke weg geblieben, sondern musste ich wegen akuter Mundhoehlenvertrocknung beinahe an den Tropf.

Anstatt Geschriebsel gibt’s daher diesmal die gnadenlosen Bilder auf der Fotoseite im Blog.

>Hier geht’s zu den Bildern<

Es gruesst der Schroddi zu See



Schroddis Tag 542 – Und dann kam der Regen…

22 10 2011

Ort: Km 20.530, Tully Caravan Park
Ortszeit: Tag 144, 22.10.2011, 14.30 Uhr
Wetter: 26 Grad, Regen
Anwesende: Mein Schwimmreif und ich

Nachdem wir in Townsville unser Auto wiederbekommen hatten, sollte es eigentlich nach Norden gehen. Allerdings warnte uns der Wetterbericht, dass es dort fuer ein paar Tage regnerisch sein wuerde. Daher entschieden wir uns, erstmal ein Stueck nach Sueden zu fahren, um zu arbeiten bis das Wetter wieder besser wuerde. Leider waren wir fuer Farmarbeit zu einem denkbar unguenstigen Zeitpunkt unterwegs. Die Gemueseernte war gerade am Auslaufen und die Mangos wuerden erst in etwa zwei Wochen reif sein. Nach einem Tag vergeblicher

Teilabriss, Fertigstellung: Kommende Zyklonsaison

Teilabriss, Fertigstellung: Kommende Zyklonsaison

Arbeitssuche galt es einen Plan B zu entwickeln und anzugehen.

Wir wussten, dass es etwa 150 Kilometer noerdlich von Townsville eine Stadt gibt, in der die Arbeitschancen ganz gut stehen, jedoch ist dies Australiens Ort mit dem meisten Niederschlag. Nach kurzer Ueberlegung waren wir uns dennoch einig. In der Not frisst der Teufel Fliegen und wir machen lieber eine beschissene Erfahrung, anstatt gar kein Geld zu verdienen. So ging es nur wenige Minuten spaeter auf in die Stadt der Bananen: Tully.

Nicht nur, dass dieser Ort mit Regen gesegnet ist, landete hier im Februar auch das Auge einer der staerksten Zyklone seit den australischen Wetteraufzeichnungen und zerstoerte nahezu ein Drittel aller Haeuser. Wir waren also gespannt, was auf uns zukommen wuerde. 01 Regenwald

Je weiter wir richtung Norden fuhren, desto dunkler faerbte sich der Himmel. Bereits kurze Zeit spaeter begann es zu regnen, der Highway wurde huegeliger und war schlussendlich gesaeumt von tropischem Regenwald. Nur wenige Kilometer weiter fanden sich bereits die ersten Waldstuecke, in welchen nahezu kein Baum mehr stand. Auch die angrenzende Stadt Cardwell machte nach wie vor einen vom Zyklon schwer gezeichneten Eindruck. Schliesslich fuhren wir auf zwei Berge zu, deren obere Haelften gespenstisch in tiefschwarze Wolken gehuellt waren.
Und was soll ich sagen, Tully lag genau dazwischen…

02 Tully anfahrt

Ortseingang Tully: optimistische Aussichten

Fuhren wir geradewegs in die Hoelle oder war dies nur das Wartezimmer?
Im Grunde genommen wuerde mich auch Zweiteres nicht beruhigen.

Nach kurzer Fahrt fanden wir direkt den angesteuerten Campingplatz, indem wir das aus den Betonverankerungen geblasene Eingangsschild im hoch gewachsenen Gras erspaehten…

Ich denke alles weitere lasse ich euch diesmal aus meinem Tagebuch mitlesen…

Es gruesst Hackleberry Finn

Schroddi’s Tagebucheintrag erster Tag in Tully:

Tach,
es ist ja nicht so, dass ich Regen nicht schon mal geshehen haette. Aber dieser hier ist anders. Er ist nass! N A doppel S!!! Au man, ist das ein ekeliges Gefuehl!
Wir haben mangels freier Wohnwagen erstmal fuer eine Nacht in eine Blechhuette mit Hochbett eingecheckt. Boa, nichtmal ein Vordach hat das Ding. Ich bin mittlerweile schon pitschnass und echt angepisst. Klar, man kann ja nichtmal die Haustuer aufmachen, ohne geduscht zu werden. Wozu hab ich eigentlich einen Regenschirm in dieses feuchte Land mitgenommen, wenn der Siff doch sowieso horizontal kommt? Ich glaub ich werd zukuenftig Impraegnierspray anstatt Deo benutzen. Alles ist feucht hier und mittlerweile habe ich mich dreimal umgezogen, um halbwegs trocken zu bleiben. Wenn das so weitergeht, habe ich morgen schon nichts trockenes mehr anzuziehen. Ich glaube ich lege mich jetzt einfach ins Bett und schlafe, bevor ich mich hier noch mehr aufrege und am Ende vor Wut zu platze.
Wer kam eigentlich auf die beschissene Idee in dieses bloede Kaff mit dem Dauerregen zu fahren???

Was? Ich?

Hmm naja, ist ja jetzt auch egal…

Bis morgen


Schroddi’s Tagebucheintrag zweiter Tag in Tully:

Gude Tagebuch,
letzte Nacht war an Schlaf nicht zu denken. Der Regen hat permanent so laut auf das Blechdach getrommelt, dass ich irgendwann dachte, ich bekomme nen Tinitus.
Nicht genug, dass ich Kopfschmerzen habe. Hier sollte man ohnehin einen Helm tragen, da die fetten Ekelwolken so tief haengen, dass man sich problemlos den Kopf dran stossen kann. Selbst heute morgen habe ich mich noch nass gefuehlt. Mittlerweile trage ich meinen letzten Satz Waesche. Alles andere haengt in unserem Blechverschlag, ist noch genauso nass wie gestern und wird wohl bald Schimmel ansetzen. Meinen Regenschirm habe ich zwischenzeitlich aufgegeben, nachdem ihn der Wind in Einzelteilen vom Hof geweht hat. Langsam finde ich mich halbwegs mit dem Regen ab. Nachdem ich heute Vormittag in eine Pfuetze treten wollte und ploetzlich bis zur Huefte im Wasser verschwand, habe ich jetzt allerdings ein wenig Angst vor den getarnten Wasserloechern auf unserem Campingplatz. Heute Nachmittag habe ich den Nachbarskindern nur so sicherheitshalber die Schwimmfluegel geklaut, da der Bach hinter unserer Huette beaengstigend angeschwollen ist. Langsam frage ich mich wie lange das wohl noch gutgehen wird.

Bis morgen dann – vielleicht


Schroddi’s Tagebucheintrag dritter und vielleicht letzter Tag in Tully:

Ahoi mein liebes Tagebuch,
es ist jetzt Mittag und regnet immernoch ohne Unterbrechung. Mittlerweile trage ich nur noch meine Badehose und hab mir einen Schwimmreif besorgt. Der Regen ist schliesslich auch nicht mehr meine groesste Sorge. Das, was gestern noch ein angeschwollener Bach hinterm Haus war, ist mittlerweile ein reissender Fluss, welcher mir selbst in der Huette noch bis zu den Knien steht. Meinn Rucksack und den ganzen anderen Scheiss hat es bereits diesen Morgen davongespuelt. Ich fuerchte auch dich, mein liebes Tagebuch, wird es bald erwischen. In Kuerze wird das Wasser hier wohl bis unters Dach stehen. Bis dahin habe ich es mir dann aber bereits mit einem kuehlen Bier im Schwimmreif bequem gemacht und werde vermutlich richtung Meer treiben. Sollte die Sinnflut dann irgendwann mal nachlassen (Hoffnung stirbt zuletzt), werde ich mir vielleicht endlich einen Job auf einer Bananenfarm besorgen.

Liebes Tagebuch, ich danke dir fuer dein immer offenes Ohr,

zerweiche in Frieden,

dein Schroddi



Schroddis Tag 502 – Mal wieder auf Jobsuche

11 09 2011

Ort: Km 12.102, Im Wellblech-Wohnzimmer, Kununurra
Ortszeit: Roadtrip Tag 104, 11.09.2011, 13.00 Uhr
Wetter: Kuehle 30 Grad, windig
Anwesende: Fliegen – wie fast ueberall

Nach unserem Offroad-Abenteuer steuerten wir langsam aber sicher Kununurra an. Von sehr vielen Leuten hatten wir bereits gesagt bekommen, dass wir ganz sicher einen Farmjob bekommen wuerden, da es um den Ort Anbauflaechen gibt, soweit das Auge reicht. Da wir ohnehin wieder arbeiten mussten, weil sich unser Reisebudget langsam aber sicher drastisch dezimierte, planten wir also am kommenden Montag in den Ort zu fahren und direkt nach Arbeit ausschau zu halten. Zwischen uns und Montag stand nur noch eines: Eine Nacht – Eine Nacht,

Schatz, werf mal nen Stahtraeger nach. Das Hoellenfeuer geht sonst aus

Schatz, werf mal nen Stahtraeger nach. Das Hoellenfeuer geht sonst aus

die wir ohne nerviges Generatorbrummen verbringen wollten. Auf unserer Suche nach einer geeigneten Nische wurden wir auch relativ schnell fuendig. Unser Platz fuer die dunkle Zeit des Tages war das Ufer eines weitestgehend ausgetrockneten Bachlaufs. Da es an trockenem Treibholz nicht mangelte, war eine Feuerstelle schnell eingerichtet und wir ueberlebten die Nacht ohne von wilden Tieren angefallen zu werden.

Am naechsten Morgen ging es dann die letzten gut 100 km vorbei an brennenden Waeldern in die Stadt. Auf den ersten Blick machte Kununurra keinen sonderlich einladenden Eindruck. Das Stadtbild war gepraegt von herumlungernden Aboriginies und die Gebaeude, sowie die nicht vorhandenen Gruenanlagen verspruehten nicht gerade tropischen Charme. Dennoch wollten oder besser MUSSTEN wir hier eine Weile zum Arbeiten bleiben. Entgegen der Aussage, dass es in Kununurra endlose Farmen gibt, hatten wir bisher nur karge Outbacklandschaft gesehen und wunderten uns, wo hier die riesigen Anbaugebiete sein sollten. Unser erster Anlaufpunkt war

Das Lagerfeuer fiel etwas groesser aus

Nach 30 Minuten Fahrt holten wir die Restglut des Vorabends wieder ein

die Touristeninformation, wo ich mich auch gleich schlau machte, wie es denn mit Arbeit aussieht. Die nette Dame am Tresen meinte, dass es gar nicht so schlecht waere und gab mir Telefonnummern von 6 Farmen und einer Arbeitsagentur. Da letztere direkt um die Ecke lag, statteten wir ihr einen kurzen Besuch ab. Der Vorraum war gefuellt mit Backpackern, was uns nicht gerade ein Gefuehl von Hoffnung auf einen Job gab. Dies bestataetigte mir leider auch die dortige Vermittlerin. Auf der Warteliste fuer Farmjobs befaenden sich rund 60 – 80 Leute und es koenne gut 1-2 Wochen dauern bis wir etwas bekommen wuerden. Nach dieser ernuechternden Aussage entschieden wir uns ertmal auf eigene Faust die Farmen abzuklappern. Dazu mussten wir diese jedoch erstmal finden. Da wir auf dem Weg in die Stadt aus westlicher Richtung nichts gesehen hatten, versuchten wir unser Glueck einfach weiter gen Osten. Wir fuhren einige Kilometer aus der Stadt und erspaehten durch die Baeume eine grosse Freiflaeche. Dort trafen wir auf einen alten

Kuerbisernte? Nein, Danke

Kuerbisernte? Nein, Danke

Herren, welcher uns spontan nichts anbieten konnte, jedoch in der kommenden Woche eventuell einige Helfer zur Kuerbisernte brauchte. Wir liessen zwar unsere Nummern da, waren uns jedoch sicher, dass wir nicht eine ganze Woche auf die Kuerbisernte warten wollten. Einige von euch wissen sicherlich, dass die Dinger nicht im Supermarktregal, sondern auf dem Boden wachsen und scheisse schwer sind. Bevor ich mir damit wieder einen Hexenschuss einfange, verkaufe ich doch lieber meine getragene Unterwaesche vorm oertlichen Einkaufzentrum.

So ging die Suche nach einer geeigneten Farm also weiter. Leider jedoch recht erfolglos. Als wir schon wieder beinahe auf dem Rueckweg in die Stadt waren, schleuderte uns ein entgegenkommendes Auto zu allem Ueberfluss auch noch einen Stein in unsere gerade mal drei Monate alte Scheibe und verpasste uns einen netten Steinschlag. Kununurra schien uns nicht gut gewogen. Waehrend Monique

Delorean - Fluxkompensator ausgefallen

Delorean - Fluxkompensator ausgefallen

langsam immer schlechtere Laune bekam und schon gar keine Lust mehr hatte, vor Ort zu bleiben, bekam ich grundlos immer bessere Laune. Auf dem Rueckweg stoppten wir noch an einem Verschlag mit einigen Traktoren, welcher wenigstens farmaehnlich aussah. Dort konnte man uns zwar keinen Job anbieten, jedoch verriet man uns, wo sich die Anbauflaechen befanden. So ging es diesmal gen Norden aus der Stadt und ploetzlich waren wir mitten im Land der Bananen und Mangos. Wir fuhren dort einige Hoefe an, trafen jedoch auf keine Menschenseele. Dann sollten wir jedoch Glueck haben. Arbeit gab es hier fuer uns nicht, allerdings gab man uns den guten Tipp, dass die Farmhelfer des Nachbarn am heutigen Morgen nicht auftauchten und wir unser Glueck mal dort versuchen sollten. Im entsprechenden Hof fand sich in einem Wellblechverschlag ein aelterer Herr, welcher von unserer Arbeitsanfrage etwas ueberfordert schien. Es machte den Eindruck als wuesste er nicht so recht, wie er ein „Nein“ formulieren sollte und kam gegen unsere Hartnaeckigkeit nicht so recht an. So bot er uns anfangs einen Job nur fuer Monique und das auch nur fuer die kommenden drei Tage, was er mit taeglich 100 Dollar vergueten wollte. Wir schlugen zu, da lediglich Monique auf Farmarbeit angewiesen war und wir in den drei Tagen genuegend Zeit haben wuerden, uns nach etwas anderem Umzusehen. Nach diesem kurzen Gespraech wollten wir nur noch mal bestaetigen, dass Monique dann nach der Mittagstause zur Arbeit kommt, jedoch bat er mich dann ueberraschend auch noch zu kommen.

So hatten wir nun noch eine ganze Stunde Zeit, uns ueber unseren ueberraschend schnell gefundenen Job zu freuen, bevor der Ernst des Lebens wieder anfangen sollte…

Es gruesst der Schroddi mit Jobgarantie



Schroddis Tag 481 – Mit Eddy und Wendy auf Abwegen

31 08 2011

Ort: Km 10.816, Am Aschehaeufchen des Lagerfeuers der Nacht zuvor
Ortszeit: Tag 82, 21.08.2011, 10.15 Uhr
Wetter: 25 Grad, leicht windig
Anwesende: Das rauschen einer leichten Windprise in den Baeumen, einige verspielte Kakadus, zwitschernde Voegel, kreisende Adler, der vor sich hin plaetschernde Bachlauf UND EIN BESCHISSEN LAUT BRUMMENDER STROMGENERATOR UNSERES NACHBARS *grrr

Auf unserem Weg von Derby nach Kununurra wollten wir uns unbedingt zwei Dinge ansehen. Zum einen den Wolfe Creek Meteroitenkraten, welcher als Namensgeber fuer einen Film steht, in dem es um einen nicht gefassten Backpacker Killer geht. Zum anderen sollte der Punululu National Park mit seinen Bungle Bungles auf dem Programm stehen. Beide Ziele konnten wir mit unserem handelsueblichen Stadtauto nicht erreichen. Drum planten wir, unser Auto irgendwo stehen zu lassen und per Anhalter weiter zu kommen.

Da sich auf dem Weg zum Krater lediglich eine Strassengabelung anbot, an welcher wir unser ganzes Hab und Gut den Tag ueber stehen lassen koennten und es in der Gegend von Aboriginies wimmelte, entschieden wir uns diese Sehenswuerdigkeit doch lieber auszulassen. Etwas besser schien die Gelegenheit am Punululu National Park. Dort befand sich an der Strassenkreuzung zum Park ein Rastplatz an einem Bachlauf. 06 muhs

Es fand sich ein wunderschoen sandiges Schattenplaetzchen direkt am Ufer, wo wir unser Zelt aufschlagen wollten. Wir hatten uns noch nicht lange niedergelassen, als einer unserer Nachbarn vom anderen Ende des Rastplatzes angelaufen kam und uns den heissen Tip gab, dass wir unser Zelt noch nicht aufschlagen und das Auto besser umparken sollten, da wenig spaeter genau an dieser Stelle eine Rinderherde mit rund 3000 Tieren durchgetrieben werden sollte. Da wir keinen Tunnel in unserem Wohn-, Ess- und Schlafzimmer haben wollten, suchten wir uns vorlaeufig einen neuen Stellplatz. Bereits wenig spaeter hoerte man ganz in der Naehe Hubschrauber und kurz darauf kam das erste Rind um die Ecke, gefolgt von einer riesigen Staubwolke, bestehend aus hunderten von daemlichen Tieren, welche panisch vor den beiden Hubschraubern fluechteten. 07 cowboys

Als sich der Staub irgendwann legte, erschienen vier Reiter, die das Ende der Herde markierten. Nun war es fuer uns an der Zeit, den besten Spot fuer unser Nachtlager zu sichern. Wir breiteten uns als mit dem Zelt auf einer schattigen Sandbank direkt am Ufer des kleinen und wunderschoen verwachsenen Bachlaufs aus.

Am naechsten Tag wollten wir die Bungle Bungles im Punululu Nationalpark ansehen, allerdings sind in dem 53km entfernten Nationalpark nur Allradfahrzeuge mit einer hohen Bodenfreiheit zugelassen. So mussten wir uns halt eine Mitfahrgelegenheit fuer den Tag suchen. Einer unserer Nachbarn bot auch spontan an, uns mitzunehmen, allerdings hatte er eine gehbehinderte Lady dabei, was nicht auf allzu viel Wandern schliessen liess. So lehnten wir das Angebot dankend ab und wollten uns lieber am kommenden Tag direkt an der Highway Abfahrt ein etwas sportlicheres Exemplar suchen.

Am naechsten Morgen standen wir dann also um 8 Uhr an besagtem Ort und versuchten jemand zu finden, der noch nach Unterhaltung fuer den Ausflug suchte. Leider sollte uns das Glueck

Unser bereifter Held

Unser bereifter Held

nicht so gewogen sein. Es war ein recht ruhiger Tag und viele Leute wollten nur mal gucken, jedoch nicht in den Park fahren. Nach ueber einer Stunde rumalberns kam dann ein Lichtblick. Ein Paerchen haette uns so gerne mitgenommen und fuehlte sich furchtbar schlecht, dass sie nicht in den Park fuhren und uns daher nicht helfen konnten. Daher stellten sie sich mit uns hin und fingen an, mit uns die Autos anzuhalten. Nach einiger Zeit erfolgloser Arbeit, fuhr das Paar wieder und wir probierten unser Glueck alleine weiter. Wir kamen mit einem aelteren Paerchen

ins Gespraech und sie boten an, dass sie noch kurz den Wohnanhaenger absetzen wollten und uns dann abholen, falls wir noch da stuenden. Als auch sie nach einer knappen Stunde nicht wieder kamen, dachten wir schon an Aufgabe. Ploetzlich

Noch Pfuetze oder schon Wasserloch?

Noch Pfuetze oder schon Wasserloch?

kamen Eddy und Wendy dann wieder um die Ecke gerauscht und baten uns in ihrem Nissan Navara Platz zu nehmen.

Die Tour konnte endlich losgehen. Mittlerweile war es fast halb Elf. Bis zum eigentlichen Parkeingang sollten noch 53km Staubpiste vor uns liegen. Auf den Informationstafeln vor Ort war angeschrieben, dass die Strecke rund 2-3 Stunden in Anspruch nehmen wuerde, was wir uns jedoch nicht wirklich vorstellen konnten. Der Weg war sehr rauh und wir waren uns nach den ersten paar Kilometern sicher, dass es bereits bis zu diesem Punkt saemtliche Teile an unserem Auto locker geruettelt haette. Dies sollte

Zeit den Aussenborder auszupacken

Zeit den Aussenborder auszupacken

jedoch nur ein Vorgeschmack von dem sein, was noch bevorstand. Nach einigen Minuten Fahrt erreichten wir den ersten von einer Hand voll Bachlaeufen, die es zu durchqueren gab. Wir pfluegten uns also durch das huefthohe Wasser, in dem unser Fahrer Eddy sichtlich seinen Spass hatte. Der Weg wurde immer extremer. Die Schlagloecher tiefer, die Steine groesser und die Kuppen steiler. Unsere Anschnallgurte waren schwer damit beschaeftigt uns in den Sitzen zu halten, waehrend Eddy und Wendy Schwank aus ihrer Jugend erzaehlten. Vor einem der letzten Bachlaeufen tauchte vor uns ploetzlich ein Auto mit Wohnanhaenger auf. Unglaeubig trauten wir unseren Augen nicht. Beim besten willen konnten wir uns nicht vorstellen, wie er den Weg bis zu diesem Punkt geschafft hatte. Der Verrueckte musste bis an diesen Punkt nicht nur 03 Der Staubteufel war ueberallseine Inneneinrichtung zerlegt, sondern sein Wohnzimmer ebenfalls geflutet haben. Eddy hatte dafuer ueberhaupt kein Verstaendnis und regte sich vergnuegt ueber so viel Bloedheit auf. Nach ueber 2,5 Stunden Fahrt kamen wir ordentlich verstaubt und geschuettelt, nicht geruehrt im Park an. Niemand hatte erwartet, dass es so eine Ewigkeit dauern wuerde. Da es mittlerweile bereits frueher Nachmittag war, blieb uns nicht einmal mehr eine Stunde zum Wandern, bevor es schon wieder auf den Rueckweg gehen musste. Die Fahrt zog sich unheimlich, Eddy hatte hinter dem Steuer jedoch seinen Spass. Er lebte mit seiner Frau nun schon seit 52 Jahren in Australien, lange bevor es im Land anstaendige Strassen gab, jedoch waren sich beide

Bungle Bungle

Bungle Bungle

einig, dass dies das wohl abenteuerlichste Streckenstueck war, welches sie je bewaeltigt hatten. Als wir nach weiteren ueber 2 Stunden endlich wieder den Highway erreichten, gab auch bereits das Auto etwas seltsame Klaenge vor sich. Leicht Seekrank kamen wir gluecklich am Abend wieder an unserem Schlafplatz an. Wir hatten zwar vom Nationalpark nicht viel gesehen, jedoch war in diesem Fall der Weg das Ziel. Am naechsten Tag sollte es dann wieder auf befestigten Strassen weiter nach Norden gehen. Das naechste Abenteuer wuerde schon irgendwo auf uns warten.

Es gruesst das Offroader Schroddi
(Geschuettelt, nicht geruehrt)



Schroddis Tag 480 – Oom Broome Heroom

28 08 2011

Ort: Km 10.816, Mal wieder ein Rastplatz am Great Northern Highway
Ortszeit: Tag 81, 20.08.2011, 17.00 Uhr
Wetter: 26 Grad, wolkenlos
Anwesende: Der scheinbar unendliche Highway

Vollgestopft mit beeindruckenden Impressionen fuhren wir vom Karijini Nationalpark wieder auf den Highway Richtung Norden. Dort sollten wir nach rund 450 km endlich wieder das Meer zu Gesicht bekommen. Ein Blick in unseren Reisefuehrer hatte uns verraten, dass es in einem winzigen Dorf einen Traumstrand mit einem super Schnorchelspot geben sollte. Wir wollten nicht nur die Chance fuer einen Schnorchelausflug nutzen, sondern auch die rote Staubkruste von unseren Koerpern loesen und nach der ersten Dusche seit gut 5 Tagen endlich mal wieder wie normale Menschen aussehen. Vor Ort war der Strand recht schnell gefunden. Zwar hatte das Wasser wunderschoene Blautoene, jedoch schien es etwas trueb. Dennoch sprangen wir ins warme Nass, gaben das Schnorcheln jedoch nach kurzer Zeit auf, da es nicht nur trueb sondern auch alles andere als Fischreich war. 07 lighthouse

Zu unserer Ueberraschung waren wir auch nach 20 Minuten im Wasser unsere rotbraune Kruste nicht los. So half also nur noch Seife und echte Handarbeit unter der nahegelegenen Stranddusche. Mit einem wesentlich blasseren Hautton fuhren wir anschliessend ein weiteres Stueckchen entgegen unserer eigentlichen Route nach Westen, um uns Karratha, eine Industriestadt anzusehen. Meine erste Anlaufstelle war ein Elektrofachhaendler auf der Suche nach einer neuen Kamera. Nach einiger Zeit Internetrechersche fiel meine Wahl und ich lief kurze Zeit spaeter mit einem wesentlich leichteren Portmonaie und meinem neuen Spielzeug aus dem Laden. Entschieden hatte ich mich fuer ein staub- und wasserdichtes Exemplar, was auf unserem weiteren Trip wohl von Noeten sein wuerde.
Gegen Abend verliessen wir die Stadt wieder, diesmal Richtung Osten, um ein abgelegenes Flussufer zu unserem Nachtlager zu machen. Headland

Am naechsten Mittag fuehrte uns der Weg in das rund 200km entfernte Port Headland. Ein ebenfalls nicht besonders schoener Ort, gepraegt von Industrie, wo es uns nicht lange hielt. Nachdem auch Monique stolze Besitzerin einer neuen Kamera war, kehrten wir auch dieser Stadt den Ruecken. Das naechste Ziel lag ca. 650 km gen Nordosten und hiess Broome. Diese Strecke wollten wir diesmal versuchen mit einer Tankfuellung abzufahren. Eine echte Herausforderung, da wir es bisher nie ueber 550km geschafft hatten.

Unterwegs sollten wir nicht eine einzige Stadt passieren, jedoch fuhren wir entlang des 80 Mile Beach, welchem wir unbedingt einen Besuch abstatten wollten. So Bogen wir kurz vor Sonnenuntergang in eine unbefestigte Strasse, die jedoch in einem erbaermlichen Zustand war und uns eine Maximalgeschwindigkeit von 10 bis 30 km/h erlaubte. So drehten wir bald um und wollten es am naechsten Tag noch einmal an anderer Stelle versuchen. Nach einer Nacht direkt 03 80 mileam Highway und weiteren endlosen Kilometern mit diversen Schlangenbegegnungen fand sich ploetzlich eine Abfahrt zu einem am Strand gelegenen Bushcamp in nur 8km Entfernung. So quaelten wir unser Auto ueber die nicht gerade dankbare Buckelpiste zum Parkplatz des nahegelegenen Camps. Ueber einen Huegel gelaufen, mussten wir feststellen, dass es bis zum Strand noch ein ganzes Stueck zu laufen ist, worauf ich in der Hitze nicht annaehernd Lust hatte. Also beschloss ich zurueck zum Auto zu gehen und versuchte verbotener Weise durch das Camp zu fahren. Gesagt – getan, schlugen wir mit dem Auto an der Strandbar auf, wo wir uns als Tagesbesucher anmelden mussten. Ich schickte Monique rein, welche nach ihrem Karijini Sturz nur leicht ueberzogen als Hinkebein vorstellig wurde. Zu meiner Ueberraschung kam sie wenige02 Strandsofa Minuten spaeter raus und sagte mir, dass wir zurueck zum Parkplatz fahren koennten, um von dort mit einem Elektroauto abgeholt zu werden. Wir standen kaum in der Parkbucht, wartete bereits ein Golf Caddy hinter uns. Nach einer rasanten Fahrt fanden wir uns nur wenige Minuten spaeter an einem wunderschoenen Strand wieder, wo sogar unter Sonnensegen Sofas standen. Wir schmissen uns also auf eines der gemuetlichen Dinger und genossen den genialen Ausblick. Entgegen unserer Hoffnungen tauchte unser persoenlicher Buttler mit dem kalten Sekt und den Haeppchen nicht mehr auf, jedoch konnten wir damit leben.

Einige Stunden spaeter in Broome angekommen, galt es herauszufinden, was der Ort sehenswertes zu bieten hat. Neben Dinosaurierspuren, dem Staircase to the Moon und einigen anderen Kleinigkeiten schien es leider nicht allzu viel zu sein. Dafuer ist der Ort jedoch fuer seine Perlenindustrie bekannt, in der wir gerne einen Job gefunden haetten.
Da sich der Tag sich aber bereits dem Ende neigte, fuhren wir wieder aus der Stadt, um einen Schlafplatz zu finden. Etwa 20km ausserhalb sollte es einen Parkplatz mit Uebernachtungsmoeglichkeit geben. Nach kurzer Zeit erreichten wir den Parkplatz, von welchem ein Pfad in den Busch fuehrte. Nach rund 100 Metern erreichten wir eine kleine freie 04 BroomeFlaeche, in deren Mitte ein kleines Lagerfeuer loderte. Ich stieg aus dem Auto und traf auf einen massigen Australier, der mich herzlich begruesste. Um das Lagerfeuer standen einige Campingstuehle und ueberall lagen leere Flaschen und jede Menge Krempel herum. Es machte einen recht gemuetlichen Eindruck und liess darauf schliessen, dass dies wohl der einzige Rastplatz sein koennte, auf den sich endlich mal kein Rentner antreffen lassen wird. Wir sassen eine weile um das Feuer, als zu spaeterer Stunde noch einige Backpacker aus Deutschland, Frankreich und Israel auftauchten, die hier allesamt schon eine Weile lebten und in Broome arbeiteten. Es wurde eine lustige Runde bis ich irgendwann zu spaeter Stunde ins Bett oder besser ins Auto fiel. Am naechsten Morgen liess sich mit noch dicken Augen bei Tageslicht erstmal das ganze Ausmass des Chaosses erblicken. Man, war das eine Muellhalde, jedoch die mit Abstand sympatischste, auf der ich seit Langem gewohnt habe. Wenig spaeter duesten wir zurueck in die Stadt

Die Jobsuche in der Perlenindustrie fiel leider relativ ernuechternd aus. Die Saison stand kurz vor dem Ende und es wurde kein Personal mehr benoetigt. Daher beschlossen wir am kommenden Tag den Ort wieder zu verlassen und wollten es uns am Nachmittag noch etwas gut gehen lassen. 05 cliffs

Wenig spaeter fanden wir uns am nahegelegenen Cable Beach zu einem erfrischenden Badevergnuegen wieder. Gegen Abend sollte die Ebbe den Wasserspiegel um rund 8 Meter absenken und an einem nahegelegenen Stueck Steilkueste verschiedene Dinosaurier Fussabdruecke freilegen, welche wir uns unbedingt ansehen wollten. Hierzu mussten wir jedoch 15 Meter die Felskueste herabklettern. Auf den rutschigen Felsen sollte es der nach wie vor ledierten Monique wieder die Beine wegziehen und sie landete Ruecklings mit ihrer Kamera voran auf dem nackten 06 footprintsStein. Glueck im Unglueck war, dass auch sie sich wenige Tage zuvor nicht nur eine wasserdichte, sondern auch stossfeste Kamera zugelegt hatte. Mit neuen Schrammen und dicken blauen Flecken ging es weiter und wir fanden tatsaechlich die Hinterlassenschaften der faszinierenden Urzeitriesen.

Nach Einbruch der Dunkelheit fanden wir uns erneut in unserem vermuellten Nachtlager ein, wo wir einen spassigen Abend hatten. Nach einer Aufraeumaktion in unserem ebenfalls chaotischen rollenden Schlafzimmer ging es weiter des Weges. Unser naechstes groesseres Ziel sollte Kununurra heissen. Von vielen Leuten hatten wir gehoert, dass es dort reichlich Farmarbeit gaebe, was unseren Portemonaies ganz gut taete. Hoffentlich wuerden wir diesmal bei der Jobsuche mehr Glueck haben.

Es gruesst der Schroddosaurus Chaoticus



Schroddis Tag 478 – Staub vs. Kamera

22 08 2011

Ort: Km 10.691, , Highway zwischen Fitzroy Crossing und Halls Creek
Ortszeit: Tag 79, 18.08.2011, 17.00 Uhr
Wetter: 26 Grad, wolkenlos
Anwesende: Der scheinbar unendliche HighwayS7300082

Mit lautem Gejohle hatten wir endlich Exmouth hinter uns gelassen. Wir freuten uns ein Loch ins Knie, dass wir endlich wieder auf der Strasse waren und unserem Entdeckungstrieb nachgehen konnten. Unser naechstes Ziel sollte rund 650 km Entfernt liegen und Karijini National Park heissen. Wir hatten bereits von vielen Leuten gehoert, dass einige Besucher des Parks mit bis zu drei platten Reifen zu kaempfen hatten und der naechstgelegene Ort quasi vom Reifenhandel lebe. So holten wir uns ein spitzen Angebot des Exmouther Reifenhaendler fuer ein zweites Ersatzrad ein, wie wir es guenstier wohl nie wieder bekommen wuerden. Ungluecklicherweise hatten wir jedoch nicht den blassesten Schimmer, wo wir ein zweites Ersatzrad unterbringen sollten, zumal unser Autochen nach alleine schon 100 kg Zuladung nur fuer Lebensmittel, Getraenke und Zusatztreibstoff ohnehin bereits ordentlich in die Knie ging. So entschieden wir letztendlich, unser Glueck mit nur einem Ersatzrad heraus zu fordern. Ampel

Nach Stunden Fahrt durch das absolute Niemalsland, in der wir auf gut 500km nicht einen Ort passiert hatten, endeten wir unglaeubig an einer roten Ampel. Wir trauten unseren Augen nicht, Inmittten dieser kargen Outbacklandschaft stand tatsaechlich die seit ueber 7.000 km Strecke die erste Ampelanlage inlusive zwei Strassenlaternen. Nachdem uns ein Mienen zugehoeriger Roadtrain kreuzte, setzten wir immernoch total entsetzt unsere Fahrt fort. Nach einem Tankstop und einigen kleineren Besorgungen in der am Nationalpark gelegehenen Stadt Tom Price, fuehrte uns unser Weg an einen Aussichtspunkt, wo wir unser Nachtlager aufschlugen. Nach einer Muetzte Schlaf erreichten wir am kommenden Vormittag den Parkeingang. Karijini ist nicht nur fuer die vielen Plattfuesse, sondern ebenfalls als einer der schoensten Nationalparks des Kontinents mit

Die Putzfrau war im Urlaub und hatte den Staubwedel mitgenommen

Die Putzfrau war im Urlaub und hatte den Staubwedel mitgenommen

traumhaften Schluchten bekannt. Ausserdem sollte es „etwas“ staubig werden. Wenige Kilometer nach Parkeingang endetete auch bereits die befestigte Strasse und es ging auf roter Schotterpiste weiter. Binnen kuerzester Zeit waren nicht mehr die Reifen unsere groesseste Sorge, sondern brachten uns die Hals- und Achsbrecherischen Schlagloecher ganz schoen ins Schwitzen. Durch den aufgewirbelten Staub setzte sich binnen kuerzester Zeit ein orange-roter Schleier ueber alles, was sich am und im Auto befand. Nach rund 48km Holperstrecke erreichten wir die Weano Schlucht mit exakt 200 000 km auf dem Tacho. Zur Feier des Tages wurde also an Ort und Stelle eine Flasche warmer Sekt gekoepft und auf unseren treuen und mittlerweile arg staubigen Begleiter angestossen.

Im ganzen Land sind Wanderwege mit den Streckenklassen „1 – Rollstuhlfahrertauglich“ bis

Der Staubteufel tobte sich im Kofferraum aus

Der Staubteufel tobte sich im Kofferraum aus

Klasse „6 – Geh ruhig weiter, wenn du schmerzvoll sterben willst“ gekennzeichnet. Da wir noch nicht im Rollstuhl sitzen, suchten wir uns also fuer den ersten Trip einen Weg mit den Klassen 4 bis 6 aus.

Bereits am Eingang zur ersten Schlucht schien die unglaubliche landschaftliche Schoenheit oder der Feinstaub der letzten 50 Kilometer meiner Kamera einen optischen Schock verpasst zu haben. So sollte meine Kamera ausgerechnet an einem Mekka fuer Hobbyfotographen, mehrere hundert Kilometer entfernt vom naechsten Elektrowarenhaendler, seinen Dienst einstellen. Zwar hatten wir noch Moniques Kamera dabei, jedoch hatte die seit dem letzten Diebstahl ebenfalls einen Schlag weg und machte keine scharfen Bilder mehr. Etwas angefressen aber erwartungsfroh ging es dann einen relativ steilen Abstieg in die Schlucht hinab.

Das letzte Bild...Objektivsprengende Schoenheit oder doch Staub?

Das letzte Bild...Objektivsprengende Schoenheit oder doch Staub?

Von hier an sollte es nun in Schwierigkeitsgrad 5 weitergehen. Wir waren bestens augestattet:

Ueberlebensausruestung Schlucht 1:

  • 2 Rucksaecke
  • Kampfstiefel
  • Taschenmesser
  • 3 Liter Wasser
  • Muesliriegel
  • 2 Digitalkameras, 1 Unterwasserkamera
  • Badesachen
  • Kappe
  • Handtuecher
  • Sonnencreme04 Klettermax

Nach einiger Felskraxelei am Wasser entlang, erreichten wir bereits nach 50 Metern die erste unvermeidliche Wasserdurchquerung. Also Schuhe aus, Hose hochgekrempelt und ab durchs kuehle nass. Ha, kuehle Nass? Die glasklare Bruehe hatte in etwa die gleiche Temperatur wie Trockeneis!!!! Holla die Waldfee, ich dachte mir frieren die Fussgelenke ein. Anschliessend ging es dann mit nassen Fuessen in Stiefeln weiter. Allerdings nicht lange, da es nach dem folgenden Felspool in eine enge Felsspalte ging, durch welche sich Wasser in rasender Geschwindigkeit drueckte. Diese Engstelle fuehre uns zu einem weiteren Pool, hinter dem das Wasser ein steiles Stueck hinabschoss und vorlaeufig in einem kleinen Wasserfall mit angrenzendem Wasserloch endete. Ab diesem Punkt hatte der Pfad bereits die Todesstufe 6 und sollte nicht mehr ohne Ausbildung, Kletterequipment, Guide oder etremen Todeswillen betreten werden.

Extravagante Badewanne

Extravagante Badewanne

Etwas frustirert sassen wir am oberen Rand des Abgrunds, als ich ploetzlich jemand in blauem Shirt am Fusse des Wasserfalls vorbeihuschen sah. Von da an ward er fuer einige Zeit nicht mehr gesehen. Rund 10 Minuten spaeter tauchte dann ploetzlich dieser Herr in blauem Shirt und ostdeutscher Herkunft bei uns auf und erzaehlte, dass man da mit leichtem klettern noch ein ganzes Stueck weiter kommt und wir es ruhig probieren koennten. Er musste ein echter Kletterfreak oder total bekloppt sein. Seine Rambo-Unterarme deuteten auf ersteres hin. Dennoch schoepften wir neuen Mut, doch noch ein Stueck weiter zu kommen. Wir wagten uns also vorsichtig etwas den angeblich leicht bekletterbaren Wasserfall herunter, um dann schliessend an einem etwa 2m hohen Ueberhang zu enden. Wir entschieden uns gegen einen Einsatz der Flying Doctors und sprangen stattdessen in eines der eiskalten Wasserloecher. Nachdem ich auf dem Rueckweg zum 27. Mal Meine Stiefel aus -und angezogen hatte, beschloss ich mein Equipment in der zweiten Schlucht den Gegebenheiten etwas anzupassen. Wir kraxelten also den ganzen weg zurueck zum Auto, um uns etwas zu staerken. Mit leicht geaendertem Gepaeck machten wir uns auf den Weg in die zweite Schlucht.

Ueberlebensausruestung Schlucht 2:07 ...

  • 2 1 Rucksaecke
  • Kampfstiefel Sneaker
  • Taschenmesser
  • 3 1,5 Liter Wasser
  • Muesliriegel
  • 2 1 Digitalkameras, 1 Unterwasserkamera
  • Badesachen
  • Kappe
  • Handtuecher
  • Sonnencreme

Diesmal mit etwas leichterem Gepaeck wollten wir unser Glueck auf einem Weg der Klasse 4 versuchen. Bereits nach wenigen Metern mussten wir die Schuhe wieder ausziehen, wateten erneut durch Wasser, kraxelten Steilwaende entlang und erreichten diverse Pools, bevor erneut kein Weiterkommen war. Auf dem Rueckweg erwischte es Monique. Sie verlor den Halt und Rutsche baeuchlings die Wand entlang ins eisige Wasser. Gluecklicherweise hatte sie sich ausser einigen groesseren Blessuren nichts geholt und ich hatte zu diesem Zeitpunkt ihre Kamera.

Nachdem wir uns den Weg wieder aus der Schlucht erkaempft hatten, neigte sich der Tag bereits dem Ende nahe und es war Zeit ein geeignetes Nachtlager zu finden. Die Wahl lag irgendwo zwischen einem nahe gelegenen Zeltplatz in 10km Entfernung fuer 14$/Nacht, einem rund 50km entfernten Platz fuer die Haelfte oder einer kostenlosen Nische am Strassenrand. Option 1 fiel fuer uns definitiv aus und wir machten uns erstmal auf dem Weg zum entfernter gelegenen Platz fuer billig Geld. Rund 10 Kilometer vor unserem Ziel trafen wir auf eine Strassengabelung, an der verdaechtigerweise nur eine Richtung ausgeschildert war.

Unsere Neugier trieb wie nicht anders zu erwarten in die unbeschilderte Richtung. Dort trafen wir nach wenigen Metern auf einen kostenlosen Ueberlaufcampingplatz.
Wir bauten also das Zelt auf und erprobten unsere mittlerweile teilweise staubig rot gefaerbte Luftmatratze auf steinigem Untergrund.

Am naechsten Tag fuehrte uns unser Plan erneut etliche Kilometer ueber die Staubpiste. Nach sauberer Atemluft japsend erreichten wir die Knox Schlucht.

Ueberlebensausruestung Schlucht 3:09 Wasserfall

  • 1 Rucksack Wasserdichter Beutel
  • Sneaker
  • Taschenmesser
  • 1,5 Liter Wasser
  • 1 Digitalkameras, 1 Unterwasserkamera
  • Badesachen (bereits angezogen)
  • Handtuecher

Nachdem wir einige Stunden Wanderung in reinster Luft hinter uns hatten, erreichten wir gegen Mittag dennoch etwas ausser Atem das Auto. Als naechstes Stand ein Wasserfall auf dem Programm, in dem wir endlich die rote Hautschicht abwaschen wollten.

Als wir gerade vom Parkplatz rollten, fiel mir ein fieses metallisches Schleifgeraeuch auf, welches von unserem Auto stammen musste. Genau genommen schien der Laerm von unserem rechten hinteren Rad stammen, es liess sich jedoch von aussen nichts erkennen.

Ich hatte keine Ahnung was das sein koennte, jedoch beschloss ich, mich in meiner maennlichen Ahnungslosigkeit einfach mal fachmaennisch unter das Auto zu legen.
Gut, dass ich kurz vor Abfahrt in Donnybrook noch einen Wagenheber vom oertlichen Schrotthaendler auftreiben konnte, dem Ding jedoch nicht wirklich vertraute.

Wagenheber mit nebenliegender Gesichtsversicherung

Wagenheber mit nebenliegender Gesichtsversicherung

Ich wollte nicht, dass in meiner Todesanzeige eines Tages stehen wird „Von einem Kofferraum voll Thunfisch und Dosenfutter erschlagen“. Daher suchte ich die Gegend nach einer entsprechenden Gesichtsversicherung ab und fand relativ schnell einen bestimmt 500 Kilo schweren Hinkelstein, welchen ich wie Obelix zum Auto schleppte und neben den Wagenheber legte. Nun konnte ich endlich auf Schadenssuche gehen. Relativ schnell war zu meiner Beruhigung der Uebeltaeter ausgemacht. Es handelte sich um ein gebrochenes Schutzblech fuer die Bremsscheibe, welches in der Felge schliff. Ich habe es entfernt und nun faehrt es halt im Kofferraum mit,

Frage an jemand, der Ahnung von der Materie hat: Sollten wir das besser wieder festschweissen lassen? Ich meine, noch bremst das Auto 😀10 Wasserfall 2

Wenig spaeter am Wasserfall angekommen, diesmal mit der gleichen Ausruestung wie am Morgen, ging es ueber einen gruselig steilen Abstieg an den Fuss des Wasserfalls, in dem wir endlich unsere rote Staubschicht abwaschen wollten. Etwas unbeholfen musste ich im Eiskalten Wasser feststellen, dass der Feinstaub offenbar nicht wirklich wasserloeslich war. Zumindest nicht im -500 Grad kalten Wasser. Nach einer Verschnaufpause am Wasserloch versuchten wir uns am steilen Aufstieg und erreichten wenig spaeter wieder unser staubiges Zuhause auf vier Raedern.

Mittlerweile war es frueher Nachmittag und wir wollten auf dem Rueckweg ins Camp noch eine weitere Schlucht mitnehmen.

Mittels der Erfahrungen der vorherigen beiden Wanderung stellte ich dann mein Ueberlebensequipment fuer die letzte Schlucht des Tages zusammen:

  • Wasserdichter Beutel
  • Sneaker Flip Flops
  • Taschenmesser
  • 1 Digitalkamera, 1 Unterwasserkamera
  • Badesachen (bereits angezogen)
  • Autoschluessel

…Manchmal ist weniger einfach mehr!RIMG0122

Entgegen allem was wir zuvor abgekraxelt waren, handelte es sich hier lediglich um einen Spatziergang ohne jegliche Herausforderungen, allerdings fuer die am Vortag gestuerzte und mit einem dicken Knie gezeichnete Monique genau das Richtige. Gegen Abend wollten wir uns dann wieder auf dem kostenlosen Ueberfuellungscampingplatz breit machen. Diesmal fanden jedoch nicht das entsprechende Schild und ausser uns war niemand zu sehen. Etwas verunsichert kuemmerten wir uns erstmal um die Verpflegung. Zur spaeteren Stunde kamen dann doch noch einige Autos angefahren und wir bauten beruhigt unser Zelt auf.

Am naechsten Morgen stand noch ein Besuch einer weiteren Schlucht mit Wasserfall auf dem Programm. Unerwartet frueh waren wir bereits gegen 11 Uhr zurueck am Auto und kehrten dem Nationalpark nach knapp drei echt schoenen Tagen den Ruecken…ungluecklicherweise jedoch ohne anstaendige Fotos. Dies hatte jedoch den nicht ganz unvorteilhaften Punkt, dass die dort entstandene Bilderreihe „Wildpinkeln an den schoensten Orten der Welt“ ebenfalls nicht ganz scharf geworden ist. Der Kauf einer neuen Kamera war daher einer der naechsten Punkte, sobald wir die Zivilisation wieder erreichen sollten.

Es gruesst der un(ab)gebildete Schroddi



Der Weg ist das Zielwasser -1-

26 05 2010

An dieser Stelle mal ein kurzes Wegeupdate aus dem Weltall. Wie immer nur statische Bilder für die interaktive Google Karte einfach draufklicken.

Mit dem Relocationvan von Melbourne nach Goulburn

Mit dem Relocationvan von Melbourne nach Goulburn

Die Autofahrt von Melbourne nach Goulburn war Recht erträglich von wenigen Stops geprägt und endete auf dem Parkplatz einer Mobil Tankstelle. Der verzweifelte Versuch noch ein Bier zu finden scheiterte in der Nacht kläglich also bezogen wir unsere Betten und frönten Boron’s Segen. Etwas gefröstelt und dennoch erfrischt machten wir uns auf den Weg die verbleibenden Kilometer nach Sydney vom Asphalt zu reissen. Dank dem günstigen Leih-GPS und dem wenig komplizierten Straßennetz stellte dies keine besondere Herausforderung dar.

Nach einer Mütze Schlaf weiter Richtung Sydney

Nach einer Mütze Schlaf weiter Richtung Sydney

Der weitere Weg war alles andere als Abwechslungsreich und nach zig Stunden stupidem Geradeausfahren machen auch die Videospielartigen Fahrbahnmarkierungen keinen Spaß mehr. Zum Glück machte die Anlage im Leihbus ordentlichen Radau und Brocas Helm und andere Schwertkämpfer des Schwermetalls hielten uns die Augen offen und Spießer vom Leib.

Von Syddney weiter Richtung Brisbane

Von Sydney weiter Richtung Brisbane

Nach einer Nacht im durchgefeierten „The Palms“ Hostel war schnell klar das wir ein neues Auto Richtung Norden brauchten. Wie man in den anderen Artikeln nachlesen kann hatte das ja auch prima geklappt und wir befanden uns recht bald (nach einigem Schleppen und Schwitzen -australische Straßenfreundlichkeit ist nicht zu überbieten muss hier mal gesagt werden-) wieder auf dem Highway in wärmere Gefilde. Etwa 1000 Km Baustelle später hatten wir uns in der Nacht gehörig verfranst (es sollte nicht das erste mal bleiben). Wie man am großen Knick erkennen kann waren wir völlig ungebremst nach Newcastle reingebrettert. Nach einem ziemlich windigen Päuschen am Newcastler Strand bei Nacht hatten wir dann unsere spaßige Zweitbegegnung mit Ugly Freddy und machten uns Fahrergewechselt auf den weiteren Weg.

Weiter Richtung Brisbane, zwischendrin von Aliens entführt deswegen endet der Pfad irgendwo im Nichts

Weiter Richtung Brisbane, zwischendrin von Aliens entführt deswegen endet der Pfad irgendwo im Nichts

Am nächsten Morgen von unsäglichem MacDoof Fraß eher geschwächt als gestärkt trieben wir unseren Dieselboliden wieder zu Höchstleistungen an. Angesichts der wunderschönen Wetterlage und unserem Tatendrang kamen wir allerdings erstmal nicht sonderlich weit sondern verbrachten einige schöne Stunden in Port MacQuarie und machten gegen Abend Rast in einer gemütlichen kleinen italienischen Gaststätte wo wir zu unserer Überraschung exzellentes Essen serviert bekamen. Wer sich also mal dort aufhält und zwischen Fünf und halb Sieben Hunger verspürt der sollte sich das Menü im „Pasta Place“ nicht entgehen lassen. Hausgemachte Nudeln, handgekochte Soßen und Restaurantinterne Kuchentheke mit absolut phantastischem Schokoladendevotionalien. So angespornt peitschten wir das Campingmonster weiter auf die Straße. Irgendwann muss uns dann nachts der Empfänger abgestorben sein denn unsere GPS Daten enden mitten im Nirgendwo. Es kann auch ein allseitiges Schokoladenkoma gewesen sein. Oder der Mossad oder Aliens oder sowas.

In Brisbane von den Aliens in einem gelben Uboot ausgesetzt und die Odyssee der Leihwagenrückgabe

In Brisbane von den Aliens in einem gelben Uboot ausgesetzt und die Odyssee der Leihwagenrückgabe

Unser Trip nach Brisbane fand also recht bald ein Ende und wir mussten mittels Straßenkarte und Hand-Navi den Weg von und zurück zum Abgabepunkt suchen. Das alles gestaltete sich eher unspektugal aber durch die nachhängende Nacht auf einem ungemütlichen MacDrive Parkplatz und dem allgemeinen Verdauen waren wir alle eher gerädert als wir endlich das Hostel gefunden und bezogen hatten. Infos zum Yellow Submarine gibt es ja in einem anderen Artikel schon. Soweit erstmal das Satellitengestützte Verfahrensurteil und weiteres gibt es die Tage wenn ich die restlichen Strecken ausgewertet habe. Wer mit den Rohdaten rumspielen möchte soll mir eine Email schreiben ich überllege mir das ob ich euch zumuten will im Detail sehen zu können welchen Dreck wir da zusammen gefahren haben.

Bis denn dann

der militärische Präzisionsmaggus



Die Rallystreifenratte

5 05 2010

Ein ganz seltenes Tier…..

Melbourne ist aber so sauber, dass selbst die Ratten verhungern…

Rallystreifenratte

Wenn's mal wieder änger dauert....schnapp dir nen Snickers



Was man so lernt -2- (Seoul Sista)

26 04 2010
  • Korean Airlines hat spitzenmaessigen Service
  • Das Inflight Entertainment System stuerzt ab wenn man gegen den Schachcomputer gewinnt
  • Heineken kostet am Flughafen von Seoul schlappe 8 Euro die Flasche
  • Raucherraeume sind gut besucht aber eher schweigsam
  • Wifi kostet nichts ist aber auch nicht gerade das schnellste
  • CS Gas sollte man vor dem Flug AUF JEDEN FALL aus dem Handgepaeck entfernen auch wenn man damit schon mehrfach durch die Kontrollen kam
  • Auch sehr freundliche Servicekraefte am Flughafen stellen manchmal Tickets doppelt aus und geben einem das Falsche mit
  • Das Bombenraeumkommando am Flughafen Frankfurt entschaerft fachmaennisch herrenlosen Orangensaft
  • Packsaecke fuer den Rucksack bringen einem nur etwas wenn man Loecher fuer die Airlinebanderole reinbohrt


UPDATE: Das wäre ihr Heim gewesen

2 02 2010

UPDATE: Wohnung ist vergeben. Tja Internet … Pech gehabt.

http://www.immobilienscout24.de/54391364

Da isse, anrufen JETZT! Ich will hier weg.

kueche