Das Leben kann schwer sein … wenn man es auf dem Rücken trägt

3 04 2010

Ich möchte an dieser Stelle auf die kaum gekannten Gefahren des Reisens hinweisen. Immer häufiger hat eine Langzeitreise den vorzeitigen kreisrunden Wohnausfall zur Folge. Dieser zeigt sich insofern sich der Kleiderschrank spontan lichtet. Morgens im Bad hält man Büschel von Haaren oder kunstoffartigen Schäumen in den Händen und schrubbt damit die Wanne. Ist man erst einmal so geschwächt fängt man sich leicht mal einen sogenannten „Trepper“ ein. Bei dieser heimtückischen Infektion fühlen sich die Arme an als würde man den ganzen Tag kistenweise schwere Gegenstände transportieren, das Hirn martert unter der Aufgabe (für diese imaginären Gegenstände einen Platz zu finden) vor sich hin, die Beine bewegen sich unkontrolliert in einer stechschrittartigen Akkordmotorik die höchstens von den Schweißausbrüchen ablenkt die einen beständig ereilen. In einer besonders schweren Form -dem „Dachberger Syndrom“- kommt es vor, dass sich die Symptome in einer gefühlten Schräglage äußern. Die typischen Erkrankungstufen verlaufen bei solchen Patienten in einer 45%-igen diagonalen Steigung.

Es kann zu staubfarbigen Verfärbungen an den Handflächen, Druckstellen an Knien und Schultern sowie zu kurzfristiger Langatmigkeit als auch langatmiger Kurzfristigkeit kommen. Nach einigen Wochen beginnt der Körper den eigenen Wohnraum verstärkt abzustoßen und wird von parasitären insektenähnlichen Organismen (Verwandte der Termiten) befallen. Am häufigsten sind dabei Infektionen mit „Vermiten“ (Ixodes Conductionis) oder „Nachmiten“ (Psocoptera Monetis). Eine stationäre Behandlung ist nicht anzuraten. Am besten werden die „Miten“ über längere Zeit ausgehungert und sich selbst überlassen. Ein bereits aufgetretener Befall mit Vermiten oder Nachmiten ist daran zu erkennen das beim Wirt verstärkter Putz- und Reparaturtrieb ausbricht und  längst überfällige Mechanismen in Gang gesetzt werden. Auslöser hierfür ist vermutlich eine psychologische Unterform des Überlebendsdrangs, man spricht hierbei von „Kautionserhaltungstrieb“.

Nach schleichender Unbehaglichkeit und schlaflosen Nächten folgt in der Regel 2-3 Wochen vor der Abreise eine kaum zu lösende Verstopfung im Hausflur oder umliegenden Lagerräumen. Diese kann medikamentös mittels Abführpaletten behandelt werden aber modernste Gentherapie erlaubt es heute diese Probleme bereits nach einmaliger Anwendung ausreichend einzudämmen. Das dazu entwickelte Verfahren bezieht sich auf Ansätze zur Manipulation zweier Erbsequenzen welche vom weissrussischen Scaniologen Nikolai Lastwa und seinem Iranischen Kollegen Bashir Farhen (getrennt voneinander) entwickelt wurden. Erst durch die späte Kooperation der beiden konnte der Durchbruch erzielt werden dem wir heute die rasche Genesung vieler Betroffener zu verdanken haben: das „Lastwa Gen/Farhen Gen“-Verfahren.

! VORSICHT !
Sollte eine Infektion mit Vermiten/Nachmiten und Wohnraumversiegelung zeitgleich erfolgen ist dies häufig begleitet von nächtlichem Schüttelfrust und Schwindelgefühl welches bei Terminvereinbarungen auftritt. Sollten die Symptome nicht innerhalb von einer Woche nachlassen, fragen sie ihren Spediteur oder Lageristen. Bei der Einnahme von Transportkist Akut Forte können als Nebenwirkungen Durchfall oder Erbrechen von Gegenständen auftreten.
! VORSICHT !

Als Folgeerkrankungen ist das bekannte Reisefieber stark vertreten. In südamerikanischen Reiseländern (z.B. Kolumbien, Peru) ist dagegen der Wanderschnupfen stärker verbreitet. In der Nordwest-europäischen Flachebene ist das Jahr über der Heuschnupfen ebenfalls ein bekanntes Phänomen, viel häufiger ist dort jedoch, statistisch betrachtet, der Grashusten.

Kommen wir abschließend zu einem Thema das mich persönlich betrifft. Viel zu lange wurden wir Betroffenen als Personen verunglimpft die in der Bäckerei Brötchen eintüten (Backpacker). Der maligne Rückenmarkstumor ist kein Thema über das man so hinfällig Witze macht. Schon garnicht wenn man gerade hingefallen ist. Der dramatische Verlauf der Enkrankung beginnt mit den voran genannten Teilsymptomen und ist nur sehr schwer vorab zu diagnostizieren. Im fortgeschrittenen Verlauf des Wohnausfalls tritt für gewöhnlich in der Therapiephase der Wohnraumversiegelung, als Nebenwirkung der Abführpaletten, starkes Blähgefühl auf. Am Rücken des Patienten bildet sich eine Geschwulst aus, in der sich Abfallstoffe und verschiedene Gewebesorten anlagern die vom Patienten nicht vollständig abgetoßen werden können. Unter immensem Druck verdichtet sich das Material und bildet gurtartige Metastasen aus. Die Farbe einer solchen Verwachsung kann von Orange über Rot bis hin zu nekrotischem Schwarz variieren. Die Ausbreitung ist für gewöhnlich unvermeidlich und muss vom  Patienten genauestens beobachtet werden weil sich sonst auch auf dem Bauch zusätzliche Eastpocken ausbilden können. Sowohl die Schultern als auch die Hüfte werden früher oder später befallen. Eine Heilung gibt es nicht, die Forschung arbeitet in Zusammenarbeit mit Gebrauchtwagenhändlern und Herbergsvätern seit Jahren an einer langzeitwirksamen Therapie. Leider können wir heutzutage lediglich kurzfristige Abhilfe schaffen und Menschen in ihrer wahrlich schweren Zeit beistehen.

ACHTUNG: Falls sie eine feige Pienze sind, einen schwachen Magen haben oder irgendwie sonst verweichlicht sind soll Ihnen dies eine Warnung sein. Im Anschluss folgt ein Foto meiner Operation bei dem mir der Rückengeschwulst entfernt und auf den Operationstisch in seine Bestandteile zerlegt wurde. Das Bild ist nicht für schwache Nerven oder weiche Knie. Leider wächst es schon wieder nach und im nächsten Jahr werde ich mir eine erneute Entfernung wohl nicht zumuten können.

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Verschiedene gewebeähnliche Ansammlungen

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v.l.n.r. verschiedene Stoffplanen, Metallteile, Schnüre, das entfernte Metanom



Just a Warning

15 03 2010

Since my disposition as a nerd and all-around weirdo is subject to scrutiny some of the texts posted on this blog will be penned in the English language. If you are unfamiliar with this lingua franca of the 21st century: Congratulations you are a rambling idiot and have been living under a rock for the last couple hundred years or so. I probably will provide some translations for some articles but you can’t expect me to jump between languages when all I do down there is to think and live English; so get used to it. A good little help for you will be www.leo.org (I also use that) which is a free dictionary. Study up my little ponies or you’ll never find out how much fun we’ll be having.

Any bit of sarcasm on this blog has been put here intentionally and even if not deserves it’s rightful place in your brain. Put up with it and chew down. It’s not getting any better than this.

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Da ich einen Ruf als Nerd und rundum Sonderling zu verteidigen habe werden einige der Beiträge in diesem Blog in Englischer Sprache verfasst werden. Wenn dir diese Lingua Franca unbekannt sein sollte: Herzlichen Glühstrumpf du bist ein sabbernder Volltrottel und hast die letzten paar hundert Jahre hinter dem Mond gelebt. Ich werde wahrscheinlich ab und zu Übersetzungen dazu schreiben aber man kann nicht von mir erwarten dass ich ständig zwischen den Sprachen hin und herspringe während ich da unten Englisch lebe und denke. Eine nette kleine Hilfe ist www.leo.org (benutze ich auch) ein kostenloses Wörterbuch. Macht eure Hausaufgaben meine lieben Pappenheimer, sonst kriegt ihr nie raus was wir alles an Spaß haben werden.

Jedes Stückchen Sarkasmus in diesem Blog ist sorgfältig platziert worden und selbst wenn nicht verdient es einen angemessenen Platz in euren Hirnen. Zähne zusammenbeissen und gewöhnt euch dran. Besser wirds nicht.



Was man so lernt -1-

15 03 2010

„Kollektion 2010“ bei einem Stiefelhersteller heisst: Bei Vorbestellungen irgendwann Mitte des Jahres verfügbar.

Kreditkartenlimits hauen einem bei Flugbuchungen einen Strich durch die Rechnung.

Eine Reisekrankenversicherung für ein Jahr schwankt zwischen 350 und 1200 Euro je nachdem wen man fragt.

GPS Kartenmaterial für Garmin Geräte kostet gerne mal 150-200€ und ist mit hirnfreiem DRM vollgekleistert. Achso: und ohne Microsoft Windoof ist man aufgeschmissen.

Die G-Star Kleidungsmarke hat ein äußerst merkwürdiges Verständnis davon was XL eigentlich bedeutet.

Bei Korean Air gilt ein Kontrabaß nicht mehr als Handgepäck!!?

Hanteln = Muskelkater

Micro SD Karten sind die Stecknadeln der Digitalgesellschaft.



Beinahe Obdachlos

13 02 2010

Meine Wohnung ist jetzt vergeben und ich muss ca. drei Wochen bevor wir fliegen hier auziehen. Na toll … wessen Idee war das nochmal?



Erste Ausfälle

12 02 2010

Was passiert wenn selbst deutsche Waffenfabrikanten in China billige Scheisse herstellen lassen? Man bekommt ein Multitool das einem beim schraubenanziehen (wohlgemerkt die Schrauben die das Teil zusammen halten sollen) auseinanderfällt. Mal sehen ob der Händler das noch austauscht. Lieber jetzt als in zwei Monaten. NARF.

Update: Der Händler war sehr kulant und wird es kostenlos austauschen. Was China an Qualität verkackt macht Deutschland mit Service wieder gut.



WordPress, oh WordPress, ich kannte dich gut

7 02 2010

Doch dann musstest du neue Versionen und so einen Multi-User Firlefanz anfangen und jetzt? Ja, und jetzt. Ich gebe den Links mehrere Kategorien und du schreibst sie mehrfach auf die Seite. Denn natürlich muss man ein Paar Socken dass in beide Schubladen passen kann doppelt aufgeführt werden. Nach der Logik könnte ich morgen H&M Konkurrenz machen.

Themes die keine Umlaute können, Plugins die mir nicht zur Verfügung stehen. Irgendwo muss man ja Abstriche machen. Dachte nicht dass das schon beim pre-verreisten bloggen losgeht 😉

Für das bisschen Text wirds reichen.

UPDATE: Wer das hier liest ist, im Moment noch, selber Schuld.



Tränen in der Hose und Sand in den Augen

2 02 2010

Hier entsteht das Blog der Zukunft. Drei Leute halten es im arschkalten Kackland Deutschland nicht mehr aus und verdünnisieren sich in Richtung andere Welthälfte.

Werden sie den Gefahren trotzen?
Wie schmeckt Känguruh?
Wehren sich Koalas wenn man sie mariniert?

To be Continued …