Schroddis Tag 230 – Was man Unterkunft nennt

20 12 2010

Ort: Parkplatz, Brook Lodge, Donnybrook
Ortszeit: 11.12.2010, 14.45 Uhr
Wetter: 27 Grad, sonnig
Anwesende: Fliegen, was auch sonst…

Nach ersten Andeutungen, moechte ich heute mal ein paar Saetze ueber das verlieren, was man wohl Unterkunft nennen muss.

Ungewoehnlich pigmentierte Taube

Ungewoehnlich pigmentierte Taube

Als wir hier ankamen, wussten wir noch nicht, ob wir ueberhaupt ein Zimmer bekommen wuerden, da das Hostel in den beiden Tagen zuvor auf keinen meiner Kontaktversuche reagierte. An der Rezeption trafen wir auf Lynne, die Managerin, welche uns ganz herzlich willkommen hiess und uns ein Zimmer organisierte. Des weiteren erklaerte sie uns ein paar grundlegende Dinge ueber das Hostelleben. Unter Anderem bat sie uns nach dem Kochen bzw. Essen unser Geschirr abzuspuelen, falls dies moeglich ist. Verdutzt fragte ich sie, was denn mit dem Nebensatz „falls dies moeglich ist“ gemeint sei. Daraufhin sagte sie nur, dass wir das schon sehen werden.

Anschliessend machte sie einen kleinen Rundgang mit uns, was uns einfach nur die Kinnlade offen stehen liess. Diesmal jedoch vor Entsetzen.

Liebevoll eingerichtetes Bad - mit IKEA :-)

Liebevoll eingerichtetes Bad - mit IKEA 🙂

In unserem Hostel leben rund 160 Leute. Davon sind, wenn es hoch kommt, 30 nicht aisatischer Abstammung. Alle Einwohner teilen sich einen mit Essensresten bedeckten Raum, der sich nach gelegentlicher Reinigung annaehernd Kueche nennen laesst. Ebenso gibt es pro Geschlecht einen Nassraum (Nassraum aufgrund der Pisslachen am Boden) mit vier Duschen (von denen bis zu Drei ausfallen, weil irgendjemand aus unbekannten Gruenden regelmaessig Wasserhaehne und Duschkoepfe klaut…und drei Toiletten, in denen man am liebsten nichts beruehren moechte.

Im gegensatz zu unseren europaeischen Mitbewohnern, die es selten laenger als drei Wochen hier aushalten, scheint dies ein Paradies fuer unsere asiatischen Freunde

Besonders ins Auge sticht doch hier der rot-gelb-gruene Gardena Spruehkopf

Besonders ins Auge sticht doch hier der rot-gelb-gruene Gardena Spruehkopf

zu sein, die sich hier auch sichtlich wohl fuehlen und teilweise schon seit zwei Jahren „wohnen““. Dies aeussert sich darin, dass sie im Prinzip permanent die Kueche blockieren und nicht nur Kochen, sondern die Zubereitung von Mahlzeiten geradezu rituell und Stunden lang zelebrieren, was die Benutzung der im Regelfall komplett verdreckten Kueche nahezu unmoeglich macht.

Wie wir erfahren haben, haben die Putzleute am Wochenende frei, was u.A. dazu fuehrt, dass der Kotzfleck, welchen wohl einer unserer Freunde nach dem freitaeglichen Karaokeabend auf dem Badboden hinterhlassen hat, auch am Montag Morgen dort noch zu finden war..

Um unser Zimmer zu erreichen, haben wir das Vergnuegen durch einen Flur zu gehen, in welchem die Arbeiter, also quasi jeder seine mueffeligen Arbeitsschuhe abstellt, was zu einer Geruchsbelastung fuehrt, welche mir bei einem tiefen Atemzug die Fussnaegel hoch rollt und zu extremen Schwindel fuehrt.

Dschungelpruefung - Der Flur des Wuergreizes

Dschungelpruefung - Der Flur des Wuergreizes

Zu guter letzt weist unser absolut unisoliertes Zimmer (was bei naechtlichen Temperaturen um 10 Grad gelinde gesagt unangenhem ist) eine weitere Besonderheit auf. Nicht nur, dass uns bei Betreten binnen kuerzester Zeit die Nase zuschwillt und Paolo einen seltsamen Husten bekommt, haben wir seit unserer ersten Nacht immer Alptraeume, was wir uns nicht erklaeren koennen, da die Traeume nicht mal was mit dem Hostel zu tun haben, was ja noch verstaendlich waere….

Wie man also vorstehend lesen kann, fuehle ich mich hier pudelwohl und werde wohl noch eine Weile in unserem wunderschoenen neuen Zuhause verweilen.

Bis ich hier raus komme, spreche ich dann die hier meistgesprochenen Sprachen Taiwanesisch und Koreanisch fluessig. Wer braucht schon Englisch?! 🙂

Es gruesst der Schroddi mit der nahezu nicht mehr existenten Ekelgrenze



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