Update: Reisewetter

18 09 2011

Da sich der ohnehin kalte deutsche Sommer langsam den Ende neigt und ich niemand erfrieren sehen will, gibts jetzt auf der Hauptseite im Menue am rechten Rand ganz oben zum Aufwaermen das aktuelle Schroddi-Wetter, welches ich zukuenftig immer an den aktuellen Aufenthaltsort anpassen werde.

Danke fuer eure Aufmerksamkeit, ihr koennt euch nun wieder schlafen legen…

Humor ist, wenn man trotzdem friert

Humor ist, wenn man trotzdem friert



Mal ne kurze Frage

18 09 2011

Wir werden uns hier nicht so ganz einig und benoetigen mal kurz eure Meinung…

Kaesekuchen zum Fruehstueck?



Schroddis Tag 506 – Wofuer man Angestellte hat

15 09 2011

Ort: Km 12.167, Im Wellblech-Wohnzimmer, Kununurra
Ortszeit: Roadtrip Tag 108, 15.09.2011, 20.30 Uhr
Wetter: 20 Grad
Anwesende: Kopfschmerzen

Bekanntlich muessen Angestellte gelegentlich den Kopf hinhalten, wenn der Chef Scheisse baut. So auch ich heute, als meinem Boss der Lkw-Kuehler aus der Hand rutschte. Keine Angst, aus dem Kopf kamen nur ein paar Dummheiten gequollen und die Wunde wurde mit knapp 500 Stichen schnell wieder genaeht.

Vor nur zwei Tagen wurde ich drauf angesprochen, dass mir schon so lange nichts passiert sei und wohl irgendwas mit meinem Schroddi-Gen nicht stimmen muesse…

…wie man sieht, ist also alles beim Alten und mir geht’s bestens.

Es gruesst

der Brummschaedel Schroddi



Schroddis Tag 504 – Du hast 3 Tage Arbeit fuer uns? Kein Ding, wir bleiben dann mal 5 Wochen

15 09 2011

Ort: Km 12.143, Im Wellblech-Wohnzimmer, Kununurra
Ortszeit: Roadtrip Tag 106, 13.09.2011, 21.00 Uhr
Wetter: Frostige 17 Grad, dunkel
Anwesende: Das Brummen des Kuehlraums

Schrottplatz unter Palmen

Schrottplatz unter Palmen

Nachdem uns oder eher Monique ein Job fuer wenigstens drei Tage zugesagt wurde, erschienen wir bereits zur Arbeit, nachdem wir keine 4 Stunden in Kununurra angekommen waren. Es handelte sich um keine sonderlich grosse Farm und die Besitzer schienen einen leichten aehm, ich nenne es mal Sammlertrieb, zu haben. Um den Wellblechverschlag standen 13 Autos, welche auf den ersten Blick allesamt nicht mehr fahrbereit waren und zum grossen Teil lange vor meiner Geburt gebaut wurden. Ansonsten stapelte sich nicht nur Metallschrott in beachtlichem Ausmasse, sondern fanden sich auch fuenf Wohnanhaenger aus den 70er Jahren, von denen vier ganz sicher nicht mehr auf eigener Achse bewegt werden konnten, ohne auseinander zu fallen.

Papaya- und Bananenmobil

Papaya- und Bananenmobil

Nach kurzer Begruessung wurden wir in unsere Arbeit eingewiesen. An diesem Nachmittag sollten wir Papayas pfluecken. Bis dato hatte ich diese Frucht noch nie in seiner eigentlichen Form gesehen und war fast der Meinung, dass es sich bei Papaya lediglich um einen Geschmacksstoff fuer Fruchtsaefte handelte. Hier liess ich mich also vom Gegenteil ueberzeugen und das Thema Saft war gerade der unangenehmste Punkt an diesen bis Fussball grossen Schwergewichten. Sie wachsen auf bis zu 5 Meter hohen Palmen. Sobald man eine dieser Dinger pflueckt, laeuft aus den Staengeln an der Pflanze, sowie der Papaya selbst eine milchige Fluessigkeit, welche bei Hautkontakt ganz ordentlich anfaengt zu brennen und im schlimmsten Fall einen Ausschlag ausloest. Daher wurden wir mit langen Gummihandschuhen ausgestattet, was bei 36 Grad im Schatten nicht unbedingt die angenehmste Bekleidung war.

Mit Gordon, unserem neuen Kollegen ging es dann ins Feld. Gordon war mindestens doppelt so alt wie ich und muss als Kind mal in einen Topf mit Valium gefallen sein. Er sprach nicht nur in Zeitlupe, nein, er bewegte sich auch so. Mit einem Vorarbeiter diesen Kalibers kam man wenigstens nicht ins schwitzen. Ok, das ist so nicht ganz richtig… Man waere bei 15 Grad weniger wohl nicht ins Schwitzen gekommen. In jedem Fall war die Pflueckarbeit echt gemaechlich.

Nachdem wir genug gesammelt hatten, ging es zurueck in den Verschlag, wo wir die Fruechte wuschen und verpackten. Nach der Arbeit bot man uns an, fuer die Zeit, in der wir arbeiteten in einem der Wohnwagen unterzukommen. Wir lehnten dies erstmal dankend ab und verzogen uns fuer die Nacht wie gewohnt in den Busch rund 10 km ausserhalb der Stadt. Entgegen unseres Gespaechs am gleichen Tag, bat man auch mich am naechsten Tag wieder zur Arbeit zu kommen. So schlugen wir noch mitten in der Nacht um 6.30 Uhr des naechsten Morgens wieder am Farmgelaende auf.

Eine "Ordnung", die nicht lange halten sollte

Eine "Ordnung", die nicht lange halten sollte

Innerlich hatte ich mich bereits auf eine neue Runde Papayas vorbereitet. An diesem Tag sollte es jedoch anders kommen. Die beiden Farmbetreiber-Opis Chris und Neville hatten andere Plaene fuer mich. Eine separate Wellblechhuette, welche bis unters Dach zugemuellt war, sollte entruempelt werden. Ausserdem hatten die Termiten saemtliche Holzbolen zerfressen, welche die Rumpelkammer eigentlich zusammenhielten. Diese sollten nun durch bissfeste Stahltraeger ersetzt werden. An genuegend Rohmaterial dafuer sollte es auf dem Hof schliesslich nicht mangeln.

Es ist immer wieder faszinierend, was sich in den zugemuellten Huetten von Farmern alles so findet. Neben einigen Motoren, groesstenteils in Einzelteilen, zogen wir unter anderem eine rund 50 Jahre alte Honda ans Tageslicht. Obwohl man gegen die dortigen Spinnenweben beinahe mit einer Machete haette vorgehen muessen, fand sich ueberraschenderweise relativ wenig Getier. Die dort heimischen Kroeten erledigte Chris mit einigen gezielten Tritten und nach nur wenigen Stunden kam endlich das Betonfundament zum Vorschein. Nun ging es daran, das zerfressene Holz gegen soliden Stahl zu tauschen. Zu meiner Belustigung wollte man mir dafuer die Bedienung eines Akkuschraubers erlaeutern. Mit einem laecheln erklaerte ich ihm, dass ich zu Hause mit dem grossen Schwestermodell Bosch PSR 18 arbeite. Nunja, man liess mir dann freie Hand. Schnell waren die Traeger zurecht geflext und alles neu verschraubt. Tags drauf stand die Huette wie neu und wartete auf neuen Schrott, der darin gelagert werden koennte.

Dachverlaengerung - nach Fertigstellung mit gut 800 Schrauben befestigt. Die letzten 150 mit blossen Zaehnen reingedreht

Dachverlaengerung - nach Fertigstellung mit gut 800 Schrauben befestigt. Die letzten 150 mit blossen Zaehnen reingedreht

Unsere anfangs besprochenen drei Tage Arbeit waren damit eigentlich um, von erneuter Arbeitslosigkeit jedoch keine Spur. Als naechstes wollten unsere alten Herren das Hauptdach verlaengern, um darunter einen Laster zu parken, welcher dafuer noch mit einem neuen Motor versehen werden muesse. Ausserdem stand noch ein Reifenwechsel von gut 1,5m hohen Traktorraedern, die Reparatur eines monstoesen Pflugs, sowie einigen anderen Kleinigkeiten an. Waehrend ich hier also Bob der Baumeister und Staplerfahrer Klaus spielte, pflueckte Monique weiterhin mit Gordon und zwei Hollaenderinnen Papayas und Bananen. Aus anfaenglichen 3 Tagen Arbeit sind nun vier Wochen geworden. Eine noch, dann hauen wir aber wirklich ab…

Es gruesst Bob der Stapler Schroddi



Schroddis Tag 502 – Mal wieder auf Jobsuche

11 09 2011

Ort: Km 12.102, Im Wellblech-Wohnzimmer, Kununurra
Ortszeit: Roadtrip Tag 104, 11.09.2011, 13.00 Uhr
Wetter: Kuehle 30 Grad, windig
Anwesende: Fliegen – wie fast ueberall

Nach unserem Offroad-Abenteuer steuerten wir langsam aber sicher Kununurra an. Von sehr vielen Leuten hatten wir bereits gesagt bekommen, dass wir ganz sicher einen Farmjob bekommen wuerden, da es um den Ort Anbauflaechen gibt, soweit das Auge reicht. Da wir ohnehin wieder arbeiten mussten, weil sich unser Reisebudget langsam aber sicher drastisch dezimierte, planten wir also am kommenden Montag in den Ort zu fahren und direkt nach Arbeit ausschau zu halten. Zwischen uns und Montag stand nur noch eines: Eine Nacht – Eine Nacht,

Schatz, werf mal nen Stahtraeger nach. Das Hoellenfeuer geht sonst aus

Schatz, werf mal nen Stahtraeger nach. Das Hoellenfeuer geht sonst aus

die wir ohne nerviges Generatorbrummen verbringen wollten. Auf unserer Suche nach einer geeigneten Nische wurden wir auch relativ schnell fuendig. Unser Platz fuer die dunkle Zeit des Tages war das Ufer eines weitestgehend ausgetrockneten Bachlaufs. Da es an trockenem Treibholz nicht mangelte, war eine Feuerstelle schnell eingerichtet und wir ueberlebten die Nacht ohne von wilden Tieren angefallen zu werden.

Am naechsten Morgen ging es dann die letzten gut 100 km vorbei an brennenden Waeldern in die Stadt. Auf den ersten Blick machte Kununurra keinen sonderlich einladenden Eindruck. Das Stadtbild war gepraegt von herumlungernden Aboriginies und die Gebaeude, sowie die nicht vorhandenen Gruenanlagen verspruehten nicht gerade tropischen Charme. Dennoch wollten oder besser MUSSTEN wir hier eine Weile zum Arbeiten bleiben. Entgegen der Aussage, dass es in Kununurra endlose Farmen gibt, hatten wir bisher nur karge Outbacklandschaft gesehen und wunderten uns, wo hier die riesigen Anbaugebiete sein sollten. Unser erster Anlaufpunkt war

Das Lagerfeuer fiel etwas groesser aus

Nach 30 Minuten Fahrt holten wir die Restglut des Vorabends wieder ein

die Touristeninformation, wo ich mich auch gleich schlau machte, wie es denn mit Arbeit aussieht. Die nette Dame am Tresen meinte, dass es gar nicht so schlecht waere und gab mir Telefonnummern von 6 Farmen und einer Arbeitsagentur. Da letztere direkt um die Ecke lag, statteten wir ihr einen kurzen Besuch ab. Der Vorraum war gefuellt mit Backpackern, was uns nicht gerade ein Gefuehl von Hoffnung auf einen Job gab. Dies bestataetigte mir leider auch die dortige Vermittlerin. Auf der Warteliste fuer Farmjobs befaenden sich rund 60 – 80 Leute und es koenne gut 1-2 Wochen dauern bis wir etwas bekommen wuerden. Nach dieser ernuechternden Aussage entschieden wir uns ertmal auf eigene Faust die Farmen abzuklappern. Dazu mussten wir diese jedoch erstmal finden. Da wir auf dem Weg in die Stadt aus westlicher Richtung nichts gesehen hatten, versuchten wir unser Glueck einfach weiter gen Osten. Wir fuhren einige Kilometer aus der Stadt und erspaehten durch die Baeume eine grosse Freiflaeche. Dort trafen wir auf einen alten

Kuerbisernte? Nein, Danke

Kuerbisernte? Nein, Danke

Herren, welcher uns spontan nichts anbieten konnte, jedoch in der kommenden Woche eventuell einige Helfer zur Kuerbisernte brauchte. Wir liessen zwar unsere Nummern da, waren uns jedoch sicher, dass wir nicht eine ganze Woche auf die Kuerbisernte warten wollten. Einige von euch wissen sicherlich, dass die Dinger nicht im Supermarktregal, sondern auf dem Boden wachsen und scheisse schwer sind. Bevor ich mir damit wieder einen Hexenschuss einfange, verkaufe ich doch lieber meine getragene Unterwaesche vorm oertlichen Einkaufzentrum.

So ging die Suche nach einer geeigneten Farm also weiter. Leider jedoch recht erfolglos. Als wir schon wieder beinahe auf dem Rueckweg in die Stadt waren, schleuderte uns ein entgegenkommendes Auto zu allem Ueberfluss auch noch einen Stein in unsere gerade mal drei Monate alte Scheibe und verpasste uns einen netten Steinschlag. Kununurra schien uns nicht gut gewogen. Waehrend Monique

Delorean - Fluxkompensator ausgefallen

Delorean - Fluxkompensator ausgefallen

langsam immer schlechtere Laune bekam und schon gar keine Lust mehr hatte, vor Ort zu bleiben, bekam ich grundlos immer bessere Laune. Auf dem Rueckweg stoppten wir noch an einem Verschlag mit einigen Traktoren, welcher wenigstens farmaehnlich aussah. Dort konnte man uns zwar keinen Job anbieten, jedoch verriet man uns, wo sich die Anbauflaechen befanden. So ging es diesmal gen Norden aus der Stadt und ploetzlich waren wir mitten im Land der Bananen und Mangos. Wir fuhren dort einige Hoefe an, trafen jedoch auf keine Menschenseele. Dann sollten wir jedoch Glueck haben. Arbeit gab es hier fuer uns nicht, allerdings gab man uns den guten Tipp, dass die Farmhelfer des Nachbarn am heutigen Morgen nicht auftauchten und wir unser Glueck mal dort versuchen sollten. Im entsprechenden Hof fand sich in einem Wellblechverschlag ein aelterer Herr, welcher von unserer Arbeitsanfrage etwas ueberfordert schien. Es machte den Eindruck als wuesste er nicht so recht, wie er ein „Nein“ formulieren sollte und kam gegen unsere Hartnaeckigkeit nicht so recht an. So bot er uns anfangs einen Job nur fuer Monique und das auch nur fuer die kommenden drei Tage, was er mit taeglich 100 Dollar vergueten wollte. Wir schlugen zu, da lediglich Monique auf Farmarbeit angewiesen war und wir in den drei Tagen genuegend Zeit haben wuerden, uns nach etwas anderem Umzusehen. Nach diesem kurzen Gespraech wollten wir nur noch mal bestaetigen, dass Monique dann nach der Mittagstause zur Arbeit kommt, jedoch bat er mich dann ueberraschend auch noch zu kommen.

So hatten wir nun noch eine ganze Stunde Zeit, uns ueber unseren ueberraschend schnell gefundenen Job zu freuen, bevor der Ernst des Lebens wieder anfangen sollte…

Es gruesst der Schroddi mit Jobgarantie