Schroddis Tag 250 – Mal so unter uns gesagt
31 12 2010Ort: Ufer des Preston River, Donnybrook
Ortszeit: 27.12.2010, 16.45 Uhr
Wetter: 36 Grad
Anwesende: Eine Spinne in meiner Netbooktastatur *grr‘
Wieder geht ein Jahr zu Ende. Fuer mich war 2010 nicht nur irgendein, sondern ein ganz besonderes Jahr, denn es war 7 Stunden kuerzer als sonst.
Ihr denkt jetzt sicher, was sind schon 7 Stunden doch 7 Stunden koennen sich anfuehlen wie eine halbe Ewigkeit.
Zum Beispiel entsprich dies der Zeit,…
…in der ich fluchend auf einem Erdbeerfeld gestanden habe (gebueckt, natuerlich).
…in der man pausenlos mit dem Auto fahren kann und unter Umstenden nur 2 Orte passiert.
…die man ungeschuetzt in der Sonne verbringen kann, bevor man sich mit schweren Hautverbrennungen ins Krankenhaus einliefern lassen muss.
…die taeglich Fliegen auf meinem Koerper verbringen
…die ich gebraucht habe, um in Alice Springs 7 Liter Wasser zu trinken
…die ich in etwa fuer diesen Blogeintrag gebraucht habe
…die ich braeuchte, um von hier an den Strand zu laufen
Ebenso koennen 7 Stunden jedoch auch eine wunderschoene Zeit sein, denn 7 Stunden…
…hat mir 2010 locker die Kinnlade vor Begeisterung offen gestanden.
…verbringe ich in 14 Tagen alleine mit Lachen
…wundere ich mich woechentlich ueber schraege und kuriose Dinge (gerade fuhr bei 36 Grad Aussentemperatur ein Typ mit Jacke und langer Hose auf einem Fahrrad an mir vorbei?!)
…entsprechen meiner Freizeit an einem typischen Arbeitstag
…reichen in diesem wunderschoenen Land aus, um viele nette Menschen kennen zu lernen, gleich mehrere Abenteuer zu erleben, dreimal seine Plaene zu aendern und trotzdem vor neuen Ideen zu spruehen,Tiere und Landschaften zu entdecken, die man sonst nur aus Buechern, Tv oder von Postkarten kennt oder einfach mal die Seele baumeln zu lassen.
Nachdem ich nun also feststellen musste, dass man mich bei meinem Australienjahr um diese sieben u.U. wunderschoenen Stunden beschissen hat, habe ich mich nun dazu entschlossen, mein erstes Visum mittels drei Monaten (22 Tage sind nun geschafft ) Farmarbeit zu verlaengern, um dann noch mal ein ganzes Jahr mit vollen 365 Tagen im Land zu verbringen.
Ich habe ja immer gesagt, dass ich ein Jahr in Australien bleibe, haette ich die 364 Tage und 17 Stunden andauernde Vorbeireitungszeit jedoch erwaehnen sollen?
Leider konnte meine Firma diese Entscheidung nicht nachvollziehen und hat mir Weihnachten mit der Aussage „versuesst“, dass es derzeit so aussieht, dass aufgrund Nichtdarstellbarkeit mein Arbeitsvertrag bei einer Verlaengerung meiner Reise dann beendet waere, was jedoch nicht bedeutet, dass man sich ueber meine Rueckkehr in 2012 nicht freuen wuerde. Lest diesen Satz ruhig mehrmals durch und lasst euch diesen sueffig schwammigen Geschmack mal auf der Zunge zergehen.
Heisst es dann mittlerweile auch in den Medien, das Firma XY aus Nichtdarstellbarkeit gegenueber der wirtschaflichen Gesamtsituation dann mal die Arbeitsvertraege von 5.000 Arbeitnehmern beendet, was jedoch nicht bedeutet, dass sich das Unternehmen ueber eine Rueckkehr ihrer ehemaligen Angestellten in besseren Zeiten nicht freut?
Immer wieder werde ich gefragt, ob ich nicht meine Familie und Freunde vermisse. Klar vermisse ich sie. Ich wuerde mich auch riesig freuen, wenn sie mich mal besuchen kommen. Aber sollte ich wegen ein paar Menschen, die ich vermisse, meinen derzeit gelebten Traum aufgeben?
Wenn mich also jemand fragen sollte, ob ich zurueck kommen moechte, wuerde meine Gegenfrage wohl wie folgt lauten:
„In das Land der Dichter und Denker, bestehend aus Richtern und Henkern, gefuehrt von paranoiden Wendehaelsen, ferngesteuert oder angetrieben von wirtschaftlichen Selbstinteressen und in ein Zuhause, welches nur noch aus einer 6cbm Holzkiste besteht, um im Endeffekt auf die Haelfte meines jetzigen Lohnes, sowie auf die unzaehligen Abenteuer, Menschen, Erfahrungen, Eindruecke, das Meer, den ewigen Sommer und die wohl beste Zeit meines Lebens zu verzichten?“
Wer in dieser Gegenfrage keine klare Antwort lesen kann, loescht bitte sofort meinen Blog aus seinen Favoriten, macht den Meinungsbilder wieder an und gibt sich die volle Droehnung, einer Dieter Bohlen „Ich stelle euch bloss und zerstoere eure Traeume-Sendung“. Ich lebe derweil meinen Traum weiter, auch in 2011.
Ich wuensche allen, die an mich geglaubt, meinen meinen Traum unterstuetzt und mich ab und an gestuetzt haben, einen guten Rutsch, sowie ein wunderschoenes 2011, gepraegt von Gesundheit, Erfolg, Zufriedenheit und der Erfuellung wenigstens eines eurer Traeume.
Allen, die gelegentlich in meine Suppe gespuckt, mir Steine in den Weg gelegt (damit ist nicht der Rheinstein gemeint) oder mir einfach nur das Leben zur Hoelle gemacht haben, gilt an dieser Stelle ein ganz besonderes Dankeschoen, denn ohne euch haette ich wohl nie die Eier gehabt, einfach alles stehen und liegen zu lassen und in ein neues Leben aufzubrechen..
Alles, was es nun noch zu sagen gaebe, wurde bereits gesagt. Naemlich von einem sehr genialen frankfurter Kuenstler, den ich an dieser Stelle einfach das Wort zum, aehm, Freitag sprechen lasse…
Viele Gruesse
Schroddi
Download VideoDu solltest träumen für all jene, denen die Angst den Schlaf geraubt,
deren Hoffnung man zertreten, irgendwo im Strassenstaub.
Du solltest springen für all jene, denen der Fuss in Ketten liegt,
deren Willen man gebrochen, deren Freiheit man bekriegt.Du solltest leuchten für die Lichter, die man in Dunkelheit gesperrt,
für die Kinder die nicht wissen, ob die Väter wiederkehren.
Du solltest wissen um dein Glück, das dir ein Zufall zugespielt ,
zu jeder Stunde, jeden Tag an dem du die Sonne siehst.Du solltest sprechen für all jene, die nicht reden können von diesen Dingen,
weil die die es nicht hören wollen, sie soll’s ganz schnell zum schweigen bringen,
Etwas bewegen für all jene, deren Leben längst erstarrt,
die von deiner Freiheit träumen und den Chancen die du hast.Sei frei – solange es geht!
Bleib frei – solange du lebst!
Sei frei – und reite die Welle!
Sei frei – an ihrer Stelle!
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