Ort: Balkon, 2. Stock, Mooloolaba Beach Backpackers, Mooloolaba
Ortszeit: 30.09.2010, 10.00 Uhr
Wetter: 21 Grad, Sonnig
Anwesende: Bis jetzt noch niemand
Da hier zur Zeit Wal-Saison ist, haben wir uns entschlossen einen Bootstrip zur Walbeobachtung zu machen. So ging es gestern mittag nach mehrmaliger Terminverlegung mit 6 Freunden endlich auf’s Boot. Es handelte sich um ein kleines Schlauchboot mit zwei 150 PS Motoren, was reichlich Spass versprach.
Nach Ausstattung mit Pillen gegen Seekrankheiten und einer kurzen Sicherheitseinweisung ging es anschliessend mit Schleichfahrt durch den Hafen. Auf offener See drehte unser Skipper dann die Motoren auf, was uns allen ein breites Grinsen ins Gesicht trieb. So ging es mit rund 60 kmh ein ganzes Stueck entlang der Kuestenlinie. Nach wenigen Minuten stoppe er die Motoren, zeige uns die Hainetze und deutete dabei auf zwei Bojen, die etwa 20 Meter auseinander lagen. Dies war ein Durchgang im Netz, was die ganze Konstruktion eigentlich nutzlos macht und lediglich Delfinen, Schildkroeten und anderen Meeresbewohnern zum Verhaengnis wird.

Mudjimba
Weiter ging es mit vollem Schub nach Mudjimba Island, benannt nach einer alten Aboriginal Dame. Direkt an der Insel befinden sich ein super Surf-, Schnorchel- und Tauchspot. Um 1970 hat ein Anwalt diese Insel gekauft, weil er die Nase von der Gesellschaft voll hatte und alleine sein wollte.
Diese Rechnung hatte er aber ohne die Surfer gemacht, die auf ihren Brettern etwa einen Kilometer von der Kueste zur Insel zu paddeln. Genervt verliess er kurze Zeit spaeter die Insel wieder und verkaufte sie an Sean Connery, mittlerweile gehoert sie aber zu einem Naturschutzgebiet.
Von dort aus ging es dann etwa 3,5 Seemeilen direkt auf’s offene Meer, wo ueblicherweise die Wale anzutreffen sind. Ausser einigen fliegenden Fischen, die froehlich neben unserem Boot segelten war jedoch absolut nichts zu sehen. Nach einer knappen Stunde auf See mussten wir auch feststellen, dass sich Wale irgendwie nicht mit Erdnuessen anfuettern lassen.
Als wir aus verzweiflung schon jemand aufschlitzen und ins Wasser werfen wollten, um wenigstens ein paar Haie zu sehen, kam Meggy die rettende Idee. Also versuchten wir die Meeresriesen mit Rufen auf Walisch anzulocken.

Koepchen in das Wasser, Schwaenzchen in die Hoeh
Kurze Zeit spaeter winkte dann das erste Exemplar am Horizont und neben unserem Boot tauchte ein Jungtier mit seiner Mutter auf. Es war eine tolle Erfahrung diese imposanten Tiere aus der Naehe zu beobachten. Da die beiden Tiere in Bootsnaehe scheinbar nur auf der Durchreise waren und nicht wirklich einen Spieltrieb offenbarten, fuhren wir weiter, um Ausschau nach einigen plantschenden Riesen zu halten.
Auf unserem weiteren Weg tauchten immer wieder Wale in Bootsnaehe auf, die aber allesamt nicht spielfreudig waren. Auf unserem Rueckweg in unseren Heimathafen wurden wir kurz vorm Hafeneingang durch einen direkt vor uns auftauchenden Wal, welcher sich im Flachwasser tummelte, wo er problemlos einen Kopfstand mit
aus dem Wasser
ragender Schwanzflosse haette machen koennen, gestoppt. Leider lies er sich nicht zu diesem Kunststueck ueberreden und wollte auch nicht durch unseren Rettungsring zu springen. Dafuer machte er zum Abschied noch mal Maennchen und verschwand anschliessend wieder unter der tiefblauen Wasseroberflaeche. Wir tuckerten daraufhin wieder zurueck ,vorbei an all den „Haeuschen“ im zweistelligen Millionenbereich. Das schoene Wetter hielt noch genau bis zur Ankunft im Backpackers und beendete den Tag anschliessend mit dem fuer die letzten Tagen typischen Regenguss.
Mit dem neu erworbenen Wissen, dass Hainetze nur zur Beruhigung naiver Touristen dienen, Wale keine Erdnuesse moegen aber auf Walisch reagieren und man auch einen Kilometer vom Festland entfernt nicht vor der Menschheit sicher ist, war es ein wirklich lehrreicher Ausflug.