Schroddis Tag 26 – Der gemeine Backpacker
22 05 2010Ort: Foyer, Mooloolaba Backpacker Resort, Mooloolaba
Ortszeit: 22.05.2010, 11.20 Uhr
Temperatur: gefühlt 22 Grad, Wolkenlos
Anwesende: Niiieeeemand. Und wenn se kommen, dann laufe ich
Nachdem wir uns bisher in erster Linie unter den gemaessigten Backpackern befunden haben, ist es nun an der Zeit euch ueber den gemeinen Backpacker aufzuklaeren.
Den gemeinen Backpacker (nachstehend „gP“ genannt) untergliedert man in zwei Unterarten, die sich ab einer gewissen Uhrzeit, die je nach Tagesform variiert, nur noch an wenigen Merkmalen zu unterscheiden ist.
Wir sprechen heute ueber:
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den gemeinen Stylo Backpacker
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den gemeinen Ranz Backpacker
Beide Typen sind zwischen 1,50m und 2,00m lang und bewegen sich ueblicherweise vor dem Mittagessen noch auf zwei Beinen fort. Zu erkennen sind sie an ihrer sehr spaerlichen Kleidung, die in aller Regel nur mit einem Paar Flip Flops komplett ist.
Das Hauptnahrungsmittel besteht aus Goon (*Erklaerung am Artikelende) und Toastbrot.
Den Tageszyklus beginnt der gP am spaeten Vormittag mit seiner ersten Ration Toast mit Erdnussbutter, Vegiemite oder Marmelade.
Nach diesem Zeitpunkt wird der erste Unterschied zwischen den Typen Stylo und Ranz ersichtlich.
Waehrend sich der gP des Typs Ranz in seinen mit Stoffumrandeten Loechern in der Mittagssonne auf dem Balkon zu den ersten Goon-Trinkspielchen trifft, zieht es der Sylo vor, die ersten drei Outfits anzuprobieren, um am Ende dann doch im Bikini am Pool zu posieren.
Darauf folgt die zweite Ration Toastbrot, diesmal gepaart mit allerlei Gruenzeugs, welches der gP weinige Tage zuvor mit eigenen Haenden geerntet, jedoch anschliessend im Supermarkt zu ueberteuerten Preisen wieder erworben hat.
Anschliessend beginnt (diesmal mit erhobenen Laermpegel) der Hauptgang Goon, konsumiert aus 4 Liter Plastikbeuteln, ummantelt von Pappe. Dieser Hauptgang zieht sich ueber mehrere Stunden hinweg bis die Sperrstunde von 22 Uhr eingesetzt hat.
Waehrend sich der Typ Stylo in der Zwischenzeit noch fuenf mal umgezogen und die passenden Frisuren gerichtet und wieder verworfen hat, zieht alles, was sich noch auf vier Beinen halten kann in die umliegenden Clubs, wo weiterhin Fluessignahrung eine Hauptrolle spielt. Diese laesst sich ab einem gewissen Zeitpunkt bestens mit der schlechtesten Musik der letzten 20 Jahre verbinden.
Nach dortiger Sperrstunde zwischen 1 und 2 Uhr verlegt dieser Pulk 4 Beiniger gP’s anschliessend unter lautem Getoese wieder zurueck in die Unterkunft, wo dem gemeinen Securtiy Backpacker noch etwas Fluessignahrung angedreht wird, um noch einen Moment auf den Tageshoehepunkt hin zu arbeiten.
Nach einem Dessert, dass ueblicherweise in Reispapier gedreht und in einem anderen Aggregatzustand verabreicht wird, loest sich der Mob langsam wieder auf.
Dort ist der wohl deutlichste Unterschied zwischen dem Typ Ranz und dem gemeinen Stylo zu beobachten.
Beide begeben sich in die Torpedoraeume (siehe Abbildung Yellow Submarine).. Dort wird sich dann der ueberfluessigen Nahrung entledigt. Schliesslich lebt der gP Figurbetont.
Dem Typ Ranz ist relativ latte, ob er das Torpedorohr trifft oder nicht. Sobald das Tageswerk erledigt ist, legt er sich an einem Platz seiner Wahl (Sofa, Balko, Flur oder Bad) nieder, um sich fuer die Nahrungsaufnahme des kommenden Tages zu staerken.
Der Typ Stylo zelebriert seine Niederkunft etwas Eleganter. Die Nahrungsentledigung findet aussliesslich in greifbarer Naehe eines Spiegels statt, um auch wirklich sicher zu gehen, dass die Frisur beim Kotzen noch sitzt. Ist sein Tageswerk erledigt, laesst der sich der Stylo von den letzten verbliebenen in seine Schlafgemaecher tragen, wo auch er sich die naechsten Stunden auf die kommende Nahrungsaufnahme vorbereitet.
Es wurde beobachtet, dass der allgemeine, gemeine Backpacker keine allzu hohe Lebenserwartung hat. Dieser Lebenszyklus endet meist mir einer leeren Kreditkarte oder kaputten Nieren. Nachdem nun Forscher festgestellt haben, dass Nieren nachwachsen, bleibt nur zu hoffen, dass irgendwann auch Hirn nachgezuechtet werden kann.
In diesem Sinne….
Prosit, Schrotti
*Goon: Das Wort stammt von den Aboriginal People und bedeutet uebersetzt „Kopfkissen“ und haengt damit zusammen, dass der vorab entleerte Beutel im aufgeblasenen Zustand nach der „Nahrungsaufnahme“ als Kopfkissen verwendet wird. Der Inhalt ist eine Art Weinverschnitt und beinhaltet Spuren aus der fischverarbeitenden Industrie. Nebenher sei gesagt, dass das Zeuch mir schon einen der schlimmsten Hangovers meines Lebens bereitet hat – Ekelhaft.
Aber billig und knallt, ne?
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